Mit Fondspolicen lassen sich nicht nur die Steuern auf Kapitalerträge optimieren. © picture alliance / Bildagentur-online/Blend Images | Blend Images/FS Property releaseoductions
  • Von Sabine Groth
  • 19.10.2020 um 09:08
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Was ist besser: Fonds oder Fondspolice? Eine klare Antwort darauf gibt es nicht. Steuerlich sind Fondspolicen jedoch im Vorteil – und für einige Zwecke sind sie einfach die bessere Wahl. Ein Überblick.

Mit Fondspolicen die Nachlassplanung optimieren

Mit Fondspolicen lassen sich nicht nur die Steuern auf Kapitalerträge optimieren, sie sind – soweit sie die jeweils erforderlichen Rahmenbedingungen bieten – ebenfalls für die steuerliche Optimierung der Nachlassplanung geeignet. Ein Plus, das die direkte Fondsanlage nicht bietet. So sind Todesfallleistungen grundsätzlich einkommensteuerfrei. „Dies lässt sich sogar auch für die eigene Altersversorgung nutzen, indem Vater oder Mutter als versicherte Person eingesetzt werden. Im Falle ihres Todes fließt die Leistung (Altersversorgung) an den Versicherungsnehmer und zugleich Bezugsberechtigen nicht nur einkommensteuerfrei, sondern auch erbschaftsteuerfrei. Denn es handelt sich hier gar nicht um ein Erbe“, erklärt Guntram Overbeck, Leiter Produktmanagement Helvetia Leben.

Zurück zum Nachlass: Es lässt sich beispielsweise ein Großteil der Erbschaftsteuer sparen, indem man eine Police mit lebenslanger Laufzeit abschließt und eine Verrentung des Kapitals im Todesfall vereinbart. Der Erbe kann zwar nicht sofort über das gesamte Kapital verfügen, zahlt aber insgesamt deutlich weniger ans Erbschaftsteuer-Finanzamt. Mit einer anderen Gestaltung, sie betrifft das Bezugsrecht im Todesfall, lässt sich die Verteilung des Erbes steuern. „Bei rechtzeitiger Planung kann eine Reduzierung des Pflichtteils für ungeliebte Erben erreicht werden“, erklärt Overbeck.

Als klassische Nachteile von Fondspolicen gegenüber der Direktanlage galten lange zu wenig Flexibilität und zu hohe Kosten. Hier haben die Versicherer über die vergangenen Jahre deutlich nachgebessert. Vielfältige Fondspaletten inklusive gemanagter Depots mit verschiedenen Risikolevels, die stetig an die Kundennachfrage angepasst werden, meist kostenloses Shiften und Switchen, Beitragspausen, flexible Entnahmemöglichkeiten, lange bis lebenslange Laufzeiten und letztlich die oben genannten Gestaltungsmöglichkeiten sind ein paar Beispiele hierfür. Auch dem allgemeinen Kostendruck können die Versicherer nicht weichen. „Während Rückvergütungen der Fondsgesellschaften bei der Direktanlage in der Regel beim Vermittler bleiben, geben Versicherer diese zum Teil oder ganz an den Kunden weiter“, sagt Overbeck. Alternativ werden gleich günstige Fondstranchen gewählt. Die pauschale Aussage von früher „Fondspolicen sind zu teuer und lohnen daher nicht“ stimmt nicht mehr. Auch die pauschale Aussage „Fondspolicen sind immer besser“ ist nicht korrekt.

Fondspolicen haben zahlreiche Vorteile. Dennoch sollte immer im individuellen Falle gerechnet werden: „Ist eine Fondsanlage oder eine Fondspolice in dem speziellen Falle zu wählen!“

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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