Der Sitz der Generali Holding in Köln: Die Lebensversicherungstochter des Generali Konzerns wird der Bestandskäufer Viridium übernehmen - wenn die Bafin dem Deal zustimmt. © dpa/picture alliance
  • Von
  • 05.07.2018 um 10:43
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 02:55 Min

Der Generali-Konzern gibt 89,9 Prozent an der Generali Lebensversicherung in Deutschland an die Run-off-Plattform Viridium ab. Der Unternehmenswert der Generali Leben wird auf rund eine Milliarde Euro taxiert. Die Aufsichtsbehörde Bafin und die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen.

Kapitalanlage der Policen übernimmt Generali Investments Europe

Die Betreuung der Kapitalanlagen der Generali Leben übernimmt der zum Konzern gehörende Asset Manager Generali Investments Europe – zumindest erstmal für fünf Jahre. Viridium wird für den Zeitraum von fünf Jahren einen Gesamtbetrag von 275 Millionen Euro an Generali zahlen.

Generali verbessert durch die Transaktion ihre Solvabilität

Der Verkauf der Leben-Tochter soll für die Generali die „Rendite für das Risikokapital verbessern und das Zinsänderungsrisiko des Konzerns deutlich verringern“, heißt es weiter. Die Solvabilität der Generali in Deutschland steige um 43 Prozentpunkte.

Verkauf ist noch nicht in trockenen Tüchern: Bafin prüft

Nicht nur die Kartellbehörden, auch sie Finanzaufsichtsbehörde Bafin muss der Transaktion erst noch zustimmen. Auch von ihrer Seite gab es heute eine Pressemitteilung. „Durch einen Unternehmensverkauf darf kein Versicherungsnehmer schlechter gestellt werden“, erklärt der Exekutivdirektor der Versicherungsaufsicht, Frank Grund, darin. „Dies stellen wir bei Bedarf durch geeignete Maßnahmen sicher.“ Würden die Belange der Versicherungsnehmer nicht ausreichend gewahrt, könne die Bafin den geplanten Kauf verbieten.

Die Finanzaufseher prüfen jetzt unter anderem die Zuverlässigkeit des Käufers, sein Geschäftsmodell und seine Strukturen. Er müsse insbesondere über ein „effektives Risikomanagement verfügen und umfangreiche Berichtspflichten erfüllen“, heißt es weiter. Er müsse außerdem in der Lage sein, den übernommenen Bestand angemessen zu verwalten. Geht das zum Beispiel nur mit den Systemen und Mitarbeitern des Versicherers, kann es die Bafin zur Voraussetzung der Transaktion machen, dass der Käufer entsprechende Strukturen aufbauen muss.

Prüfung wird mehrere Monate dauern

Das gilt auch für die Finanzen des Käufers. „In der aufnehmenden Gruppe liegen in der Regel andere Verhältnisse vor als in der abgebenden Gruppe, was aus Kundensicht ein höheres oder niedrigeres Maß an Sicherheit bedeuten kann“, sagt Grund. „Ist weniger Sicherheit zu befürchten, verlangen wir Absicherungsmaßnahmen.“ Dazu gehören etwa die Garantie einer bestimmten Kapitalausstattung durch den Käufer oder die vertragliche Deckelung der Verwaltungskosten.

Wie lange wird dieser ganze Prozess nun dauern? „Erfahrungsgemäß müssen – speziell bei größeren Transaktionen – allein für die Vervollständigung der einzureichenden Unterlagen mehrere Monate eingeplant werden“, sagt Grund.

autorAutor

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort