Norbert Porazik ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Münchner Maklerpools Fonds Finanz – dem mitgliederstärksten Pool in Deutschland. © Fonds Finanz
  • Von Lorenz Klein
  • 14.08.2020 um 14:06
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 02:45 Min

Norbert Porazik, geschäftsführender Gesellschafter des Münchner Maklerpools Fonds Finanz, glaubt nicht, dass die Anzahl der Versicherungsmakler in Zukunft deutlich sinken wird. In der Digitalisierung sieht er zudem ein „Förderprogramm für Maklerpools“, wie er im Podcast-Interview mit Pfefferminzia verriet. Darin gab er auch einen Ausblick auf seine berufliche Zukunft – und mögliche Zukäufe.

 

Die Fonds Finanz unterstütze ihre Partner mit dem Konzept „Sichere dein Lebenswerk“, wodurch ihnen ermöglicht werden solle, „dass sie deutlich früher in Ruhestand gehen können, weil sie ihre Firma und ihre Bestände deutlich effektiver und hochwertiger verkaufen können als andere Vermittler, die vielleicht mit Direktanbindungen arbeiten“, führte Porazik aus.

Von einem möglichen Konsolidierungstrend unter Maklerpools, wovon in der EY-Innovalue-Studie ausgegangen wird, hält der Manager ebenfalls nicht viel. „Ich wüsste keinen Grund, warum die Konsolidierung jetzt stattfinden soll“, sagte Porazik. Diese werde „auch schon seit Jahrzehnten prophezeit – und ist noch nie eingetreten. Und ich glaube, sie wird auch weiterhin nicht eintreten. Es gibt keinen Grund.“

„Wir haben noch keinen Bedarf zu verkaufen“

So seien die Inhaber der Maklerpools „alle noch relativ jung“. Er und sein Geschäftspartner Markus Kiener, der 2002 als zweiter geschäftsführender Gesellschafter in die Fonds Finanz einstieg, seien beide 45 Jahre alt und „wir wollen noch 20 Jahre“, betonte Porazik. „Wir haben noch keinen Bedarf zu verkaufen.“ Einen anderen Maklerpool zu kaufen mache hingegen „relativ wenig Sinn“. So seien die Konsolidierungskosten zu hoch, als dass sich das lohnen würde. „Ich glaube nicht, dass sich Maklerpools konsolidieren werden“, stellte Porazik klar.

Zur Zukunft der Fonds Finanz, aber auch zu den Aussichten der anderen Pools, äußerte sich der Pool-Gründer grundsätzlich positiv: Sein Unternehmen erfahre gerade „einen enormen Aufwind“ und das gehe wohl den allermeisten Pools so, sagte er. Man habe einen enormen Zulauf an neuen Vermittlern. Dabei profitiere die Fonds Finanz ganz erheblich vom technologischen Wandel. „Digitalisierung ist ein Förderprogramm für Maklerpools“, sagte er. So konzentrierten sich Versicherungsgesellschaften „immer mehr auf Multiplikatoren“, wie es Maklerpools aber auch Makler seien.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare
v.fleischhauer@finanzconsulting.de
Vor 4 Jahren

Ich bin mal gespannt, ob das nicht alles Wunschdenken ist. Die EU setzt bis spätestens nächstes Jahr die europäische Rente um. Maximal 1% Kosten plus Kosten für die Garantie. Das wird der Tod der Provisionserlöse für Lebens- und Rentenversicherungen. Damit fällt für einen Großteil der Makler, Mehrfachagenten und Strukturvertriebe die Geschäftsgrundlage weg. Man darf sich mal anschauen, was das in Schweden, Niederlanden und Großbritannien mit dem Markt gemacht hat.

Hinterlasse eine Antwort

kommentare
v.fleischhauer@finanzconsulting.de
Vor 4 Jahren

Ich bin mal gespannt, ob das nicht alles Wunschdenken ist. Die EU setzt bis spätestens nächstes Jahr die europäische Rente um. Maximal 1% Kosten plus Kosten für die Garantie. Das wird der Tod der Provisionserlöse für Lebens- und Rentenversicherungen. Damit fällt für einen Großteil der Makler, Mehrfachagenten und Strukturvertriebe die Geschäftsgrundlage weg. Man darf sich mal anschauen, was das in Schweden, Niederlanden und Großbritannien mit dem Markt gemacht hat.

Hinterlasse eine Antwort