Gastronomin liefert Essen aus: Rechtsschutzversicherung um Verkehrshaftung erweitern? © picture alliance / Johann Groder / EXPA / picturedesk.com
  • Von Andreas Harms
  • 23.05.2022 um 12:40
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:00 Min

Neue Geschäftsfelder, neue Möglichkeiten, neue Risiken – obwohl dieser Dreiklang hinreichend bekannt sein dürfte, will ein großer Teil der deutschen Unternehmer und Selbstständigen die Ausgaben für Versicherungen nicht verändern.

Das deutsche Gewerbe hält es offenbar nicht für nötig, mehr Geld für Versicherungen in die Hand zu nehmen. Das geht aus dem Gewerbeversicherungsreport hervor, für den das Insurtech Finanzchef24 rund 800 Unternehmer und Selbstständige befragte. Von ihnen wollen 67 Prozent die Ausgaben für Versicherungen im Großen und Ganzen gleich lassen. Aber immerhin 23 Prozent wollen mehr Geld in die Hand nehmen.

Laut Benjamin Papo, Geschäftsführer von Finanzchef24 könnte die Mehrheit Probleme bekommen:

„Gerade die Schwierigkeiten durch die Pandemie führen dazu, dass einige Branchen bei elementaren Versicherungen sparen wollen. Mittel- bis langfristig könnten sich solche Einsparversuche als kapitale Fehler erweisen, weil die oft überschaubaren Prämien in keiner Relation zu den Risiken stehen, die sie zu vermeiden helfen.“

Als Beispiele nennt er Einzelhändler, die wegen in der Corona-Pandemie ins Internet ausgewichen sind. Oder Gastronomen, die ihr Essen zusätzlich ausliefern. Erstere sollten sich Gedanken um ihren Online-Schutz machen – Stichwort: Cyberversicherung. Letztere könnten ihre Rechtsschutzversicherung um Verkehrshaftung erweitern, so Papo.

Im Durchschnitt fühlt sich ein Fünftel der Befragten sehr gut abgesichert, eine Mehrheit immerhin mittelprächtig bis gut. Allerdings gibt es vereinzelte Ausreißer: So fühlen sich lediglich 13 Prozent sehr gut davor geschützt, dass sie aus gesundheitlichen Gründen ausfallen könnten. Ein genauso kleiner Anteil sagt das in Bezug auf Naturkatastrophen (bei denen Elementarversicherungen greifen würden), und bei Hackerangriffen sind es 15 Prozent.

Laut Papo verdrängen viele Unternehmer Themen wie IT-Sicherheit und Risiken durch neue Geschäftsfelder. Weshalb sie „oft nicht adäquat abgesichert“, seien, so der Finanzchef24-Chef.

autorAutor
Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort