Frank Schäffler vor dem Berliner Reichstag. © Pohlmeier
  • Von Oliver Lepold
  • 27.09.2019 um 11:06
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Pfefferminzia befragte FDP-Politiker Frank Schäffler zur Regulierung der Finanzanlagevermittler, zu neuen Vorschlägen, die private Altersvorsorge attraktiver für Bürger zu machen – und zu seiner Position in Sachen Provisionsdeckel.

Wie bewerten Sie den Vorschlag von Grünen-Chef Robert Habeck, einen Bürgerfonds aufzubauen?

Ich halte wenig davon, die nationale Schuldenbremse zu kaschieren oder diese zu verändern. Es ist natürlich verführerisch zu sagen, in einer Null- oder Negativzinsphase legen wir dieses Geld anderweitig an. Aber ich traue dem Gestaltungswillen der Politik nicht, denn am Ende wird immer sachfremd agiert. Einen solchen Fonds wird man auch nicht dem Zugriff späterer Regierungen entziehen können. Das ist meine große Sorge bei diesen zentralen Projekten.

Wie soll die Politik der Null-Bock-Mentalität der jungen Generation in Sachen Altersvorsorge entgegentreten?

Zum einen muss man den Erwerb von Vermögensgütern attraktiv machen. Wir brauchen einen Anschub für eine Aktienkultur in Deutschland. Wir schlagen vor, dass man Kursgewinne nach fünf Jahren Haltedauer steuerfrei stellt. Und zum anderen müssen die Menschen entlastet werden. Das setzt eine Steuerreform voraus, die mit der Abschaffung des Solidaritätszuschlags beginnen sollte. Denn der gilt ja nicht nur für die Einkommenssteuer, sondern auch für die Kapitalertragssteuer. Manche Aktien wie etwa Daimler haben eine Dividendenrendite von über 6 Prozent, da kommt man schnell über den Grenzwert und zahlt Solidaritätszuschlag. Das ist ein Schlag ins Gesicht unserer Aktienkultur.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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