Soll es die „Rente mit 63“ nur noch für Geringverdiener geben? Der Sozialverband Deutschland ist dagegen. © picture alliance / Sven Simon | Frank Hoermann
  • Von Karen Schmidt
  • 29.01.2024 um 12:18
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Der Wirtschaftsweise Martin Werding hat vorgeschlagen, die „Rente mit 63“ anzupassen. Danach sollen sie nur noch Geringverdienende erhalten. Der Sozialverband hält nichts von der Idee.

Deutschland altert und leidet unter dem Fachkräftemangel. Als eine Ursache dafür gilt, dass viele Fachkräfte schon vor Erreichen der Regelaltersgrenze in den Ruhestand gehen. Eine Mitschuld daran sehen Experten bei der „Rente mit 63“, die auf großes Interesse unter den Älteren stößt.

Wobei es eine „Rente mit 63“ gar nicht mehr gebe, wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil jüngst klarstellte: „Das Eintrittsalter für besonders langjährig Versicherte liegt bei über 64 und wird auf 65 Jahre steigen“, sagt er.

Trotzdem fordert der Wirtschaftsweise Martin Werding, die Anforderungen für den früheren Renteneintritt zu verändern und so Fachkräfte länger im Erwerbsleben zu halten. Er schlägt vor, eine abschlagsfreie Frührente nur noch denjenigen zu ermöglichen, die pro Beitragsjahr weniger als 60 Prozent des Durchschnittsentgelts der Versicherten verdient haben. Den Vorteil sieht Werding darin, dass vor allem diejenigen profitierten, die körperlich schwer arbeiten müssten und gesundheitlich am Limit seien.

Der Sozialverband Deutschland (SOVD) hält von dieser Idee indes nichts. „Sind es wirklich ‚die Falschen‘, die nach 45 Jahren etwas früher in Rente gehen können“, fragt die Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier. „Statt diesen Personen einen etwas früheren Renteneintritt streitig zu machen, sollten die Bemühungen dahin gehen, dass möglichst viele Menschen ebenfalls in den Genuss einer abschlagsfreien Rente kommen und die Menschen gesund bis zur Rente arbeiten können.“

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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