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Hand eines alten Mannes zählt Geld: Der GDV kritisiert eine Studie des BVI zur Fondsrente als Altersvorsorgebaustein. Der BVI hält dagegen. © picture alliance / dpa | Matthias Balk
  • Von Barbara Bocks
  • 03.09.2024 um 16:36
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:50 Min

Mit deutlicher Kritik äußert sich der Versicherer-Verband GDV zu einer Studie des BVI zur Fondsrente und deren Beitrag zur privaten Altersvorsorge. Wir haben den Fondsverband BVI heute um ein Statement zur GDV-Kritik gebeten. Beide Sichtweisen können Sie in dem Artikel nachlesen.

In der vergangenen Woche hat der Fondsverband BVI einen Bericht zur privaten Altersvorsorge vorgelegt. Das Fazit lautete: Eine sogenannte Fondsrente reiche in fast allen Fällen bis zum Lebensende (Pfefferminzia berichtete). Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat sich den Bericht angeschaut und lässt kaum ein gutes Haar daran.

„Grundsätzlich sind die BVI-Berechnungen äußerst problematisch, weil sie auf sehr optimistischen, zum Teil auch falschen, Annahmen bezüglich der Sterblichkeit sowie des Kapitalmarktes beruhen”, schimpft Norbert Rollinger, Präsident des GDV und Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung.

„Die Annahmen gehen sowohl an der Wirtschafts-, als auch an der Lebensrealität vorbei“, fügt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen hinzu. „Wenn sich ältere Menschen darauf verlassen, stehen sie womöglich ohne Zusatzrente da“, warnt Asmussen.

Fondsrente ist aus Sicht des GDV der falsche Begriff

Auch an der in der Studie gewählten Bezeichnung „Fondsrente“ stört sich der GDV. Es handelt sich aus Sicht der Versicherer „schlicht um einen Fonds-Auszahlplan“.

Dagegen sei eine echte Altersrente eine garantierte, meist monatliche Zahlung während des Ruhestandes bis ans Lebensende. So ist es in der gesetzlichen Rentenversicherung, der betrieblichen Altersversorgung und in der geförderten privaten Altersvorsorge, die aktuell noch Riester-Rente heißt.

„Es werden Äpfel mit Birnen verglichen. Das täuscht Sparerinnen und Sparer, die sich auf garantiert lebenslange Auszahlungen verlassen möchten“, sagt Katja de la Viña, Vorsitzende des GDV-Präsidialausschusses Altersvorsorge und Zukunftssicherung und Chefin der Allianz Lebensversicherung. „Die verlässliche Finanzierung lebenslanger Grundbedürfnisse, das ist unser gesellschaftlicher Anspruch als Lebensversicherer “, ergänzt de la Viña.

Der GDV hat die Annahmen des BVI nochmals nachgerechnet und stellt fest, dass der BVI mit sehr hohen Renditen und einer verkürzten Lebenserwartung rechnet.

So entsteht aus Sicht des GDV „der falsche Eindruck, dass das Geld in den meisten Fällen bis zum Lebensende reiche“.

Die Annahme, dass deutsche Staatsanleihen (Rex-P mit rund 4,5 Prozent) und Aktien (Dax mit rund 9,3 Prozent) dieselben Renditen wie in den vergangenen 30 Jahren erzielen, ist aus Sicht des GDV sehr optimistisch.

 

Lesen Sie auf Seite 2 unter anderem, was der BVI zur Kritik an seinen Berechnungsgrundlagen und der Annahmen zur Lebenserwartung entgegnet.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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