Ein Schild vor einem Autohändler weist auf einen Bonus beim Kauf eines Elektroautos hin. © picture alliance / Sven Simon | Frank Hoermann
  • Von Karen Schmidt
  • 04.11.2020 um 18:11
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Auch mit der Kfz-Versicherung kann man jetzt einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Dabei wird der Kundenbeitrag nachhaltig angelegt, ein Baum gepflanzt, oder es gibt Beitragsnachlässe für emissionsarme Autos.

Das ist dem Digitalversicherer aber nicht genug. Zukünftig will man die „grün versichert“-Tarife um weitere Merkmale ergänzen. Lang: „So versuchen wir, für den Schadenfall zertifizierte Partner zu finden, die Reparaturen und Entsorgung beschädigter Fahrzeuge umweltfreundlich erledigen. Das kann zum Beispiel geschehen, indem umweltfreundliche Lacke verwendet werden oder die Ersatzteillogistik mit nachhaltigen Transportmitteln erfolgt. Den dafür fälligen Aufpreis werden wir unseren Kunden dann erstatten.“

Eine weitere Idee sei der eingebaute CO₂-Ausgleich im Produkt. „Als Versicherer wissen wir sehr genau, wie viele Kilometer unsere Kunden fahren. Wir wissen auch, welches Fahrzeug mit welcher Motorisierung unsere Kunden verwenden. Im Telematik-Tarif, der nächstes Jahr startet, kennen wir sogar die Fahrweise des Kunden. Daher können wir individuell und präzise den CO₂-Fußabdruck unserer Kunden bestimmen und ihnen ermöglichen, diesen durch Förderung entsprechender Projekte zu neutralisieren“, erläutert der Versicherungsmanager das geplante Konzept.

Je umweltfreundlicher das Auto, desto günstiger die Police

Einen etwas anderen Weg geht der ökologische Verkehrsclub VCD. Über seine Tochter VCD Service GmbH verkauft der Club unter anderem den nachhaltigen Kfz-Tarif „VCD Eco-Line“. Der Clou: Gemeinsam mit dem Direktversicherer DA Direkt hat man, basierend auf den langjährigen Erfahrungen des Clubs, ein differenziertes Rabattsystem entwickelt. „Je umweltfreundlicher ein Kfz im Sinne dieser VCD-Autoumweltliste abschneidet, umso günstiger wird die Versicherungsprämie“, erklärt Geschäftsführer Stephan Oldenburg. Neben dem Verbrauch spielen dabei der CO₂-Ausstoß und die Schadstoffklasse des Fahrzeugs eine Rolle.

Haben Vermittler also Kunden, denen das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist, gibt es jetzt schon Möglichkeiten, ihnen grüne Kfz-Versicherungen anzubieten. Auch wenn das jetzt eventuell noch eher vereinzelt der Fall ist – das Thema dürfte in rund einem Jahr deutlich mehr Schwung bekommen. Denn dann müssen Versicherungsvermittler bei der Beratung auch die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden abfragen. Wer sich jetzt schon auf Nachhaltigkeit spezialisiert, kann sich einen formidablen Vorsprung auf die Beraterkollegen herausarbeiten. „Die Spezialisierung auf das ‚grüne Thema‘ bringt aus unserer Sicht klare Vorteile in einer interessanten Zielgruppe und sichert einen Wissensvorsprung. Am Thema Nachhaltigkeit wird zukünftig niemand mehr vorbeikommen“, sagt Oldenburg.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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