Verzweifelt wegen Beständen in der insolventen Cogitanda? Rechtsanwalt Vincent Jacobsen von der Kanzlei Michaelis hat Ratschläge parat © Vilius Kukanauskas / Pixabay
  • Von Redaktion
  • 29.11.2024 um 13:40
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Nachdem der Assekuradeur Cogitanda Dataprotect Insolvenz beantragt hat, stellt sich die Frage, was Makler mit den Versicherungsverträgen machen sollten. Rechtsanwalt Vincent Jacobsen von der Kanzlei Michaelis beschreibt im hauseigenen Newsletter die derzeitige Lage und gibt genaue Tipps, wie sich Makler nun verhalten sollten. Mit Dank an die Kanzlei geben wir hier den Beitrag wieder.

Am Montag wurden die ersten Medienberichte bekannt, denen zufolge die Cogitanda Dataprotect ihren Aktionären mitgeteilt haben sollte, kurzfristig einen Insolvenzantrag stellen zu wollen. Nun besteht insoweit Klarheit, als dass eine offizielle Insolvenzbekanntmachung vorliegt, der zufolge die Cogitanda Dataprotect beim Amtsgericht Köln Insolvenzantrag gestellt hat; das Verfahren wird unter dem Aktenzeichen 70a IN 361/24 geführt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde. Rechtsanwalt Philip Schober, Widdersdorfer Straße 190, 50825 Köln bestellt.

Die Insolvenzbekanntmachung kann über die Suche des bundesweiten Portals der Insolvenzgerichte eingesehen werden. Übereinstimmende Meldungen für die weiteren Unternehmen der Cogitanda-Gruppe, darunter die Assekuradeure, Cogitanda Insurance Services und Cogitanda Managed Services, liegen noch nicht vor.

Viele Marktteilnehmer, darunter gerade auch Versicherungsmakler, hat diese Entwicklung nicht sonderlich überrascht. Denn schon seit einiger Zeit – spätestens seit dem Tod des Gründers und CEOs Jörg Wälder – ist es rund um Cogitanda unruhig geworden. Insbesondere die Kürzung von Neu- und Bestandscourtagen ab Mitte des Jahres hatte bereits zu vielen Verstimmungen und Unsicherheiten in der Maklerschaft geführt.

„Substanziellen Marktanteil auf sich vereinigt“

Die nun begonnene Insolvenz von Cogitanda dürfte abermals für Verunsicherung bei Versicherungsmaklern sorgen. Denn gerade im typischerweise von regionalen Maklern betreuten Industrie- und Gewerbebereich kleinerer und mittlerer Unternehmen hat Cogitanda in der eigentlichen Wachstumssparte Cyber einen substanziellen Marktanteil auf sich vereinigt.

Es scheint aber so zu sein, dass nicht nur die Anzahl der verkauften Cyberdeckungen im Wachstum begriffen ist, sondern auch die Häufigkeit von Cyberschäden immer weiter zunimmt. So berichtet der GDV, dass sich die Schaden-Kosten-Quote nach dem Katastrophenjahr 2021 weiter auf einem bedenklich hohen Niveau bewegt.

Die GDV-Zahlen werden im Bereich Cyber zwar immer wieder als nicht-repräsentativ angegriffen, weil diverse ausländische Risikoträger mit relevanten Marktanteilen keine Zahlen an den Verband melden, für das generelle Marktumfeld sollte die Statistik aber dennoch indikativ sein.

Insolvenz würde bestehende Vertrauensdefizite verschärfen

Dem Vernehmen nach soll dieses schwierige Marktumfeld Cogitanda zugesetzt haben, was sich – wie viele Makler berichten – bereits in der Vergangenheit im Regulierungsverhalten der Assekuradeur-Tochter, Cogitanda Insurance Service, niedergeschlagen haben soll.

Viele Makler berichten von unzufriedenstellenden Regulierungen, in denen sich der Versicherer auf – wenigstens subjektiv für den betroffenen Makler – nicht nachvollziehbare Leistungsverweigerungsgründe berief. Die kürzlich angestoßenen Sanierungen etlicher bei Cogitanda bestehender Deckungen werden nicht dazu beigetragen haben, den Druck in dem ohne schwierigen Marktumfeld zu reduzieren. Es liegt auf der Hand, dass die jüngsten Nachrichten den bereits bei einigen Maklern eingetretenen Vertrauensverlust verstärken.

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