Eine Person hält ihr verletztes Bein in die Höhe: Ob sich eine Unfallversicheurng wirklich lohnt, darüber gibt es geschiedene Meinungen. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 24.10.2017 um 12:43
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 04:10 Min

Mit rund 26 Millionen Verträgen ist die Unfallversicherung die meist verbreitete Police zur Absicherung der Lebensrisiken. Trotzdem zieht so mancher Experte ihren Nutzen in Zweifel. Zu Recht? Das erfahren Sie hier.

Dazu ein Beispiel:

Herr Meier ist mit 200.000 Euro für den Invaliditätsfall versichert. Bei einem Verkehrsunfall verletzt er sich das rechte Bein so schwer, dass es unterhalb des Knies amputiert werden muss. Der Anspruch auf Invaliditätsleistung beträgt dann nach der Gliedertaxe für den Teilverlust des Beins 50 Prozent. Dieser Wert mal 200.000 Euro ergibt dann 100.000 Euro. Hätte Herr Meier eine Progression von 225 Prozent vereinbart, würden ihm 150.000 Euro zustehen.

Doch inzwischen gibt es erste Policen am Markt zu besichtigen, die ohne die – im Einzelfall durchaus komplizierte – Berechnung von Grundsumme, Gliedertaxe und Progression auskommen. Anstelle eines pauschalen Betrags werden hier alle tatsächlich entstehenden unfallbedingten Kosten erstattet – inklusive Einkommensverlust und damit einhergehender reduzierter Rentenansprüche. Gedeckelt sind die Leistungen erst bei satten 10 Millionen Euro.

Ein entsprechendes Produkt hatte die Bayersiche vor zwei Jahren entwickelt, in diesem Jahr zog der Volkswohl Bund nach.

Das Prinzip beider Konzepte:

Bei einem Unfall agieren die Versicherer so, als wären sie der Unfallverursacher, sie haften also gewissermaßen für den Schaden. Wer hier nicht nur Paralellen zu einer Haftpflicht mit Forderungsausfall erkennen will, sondern auch zur BU – Stichwort: Einkommensabsicherung –, darf das tun, muss es aber nicht.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort