MEG Awards 2007: Mehmet Göker überreicht Siegelring und verlangt ewige Treue von seinem Mitarbeiter. © Sternfilm/Ulf Schaumlöffel
  • Von Redaktion
  • 07.04.2015 um 16:29
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Mehmet Göker machte mit dem Verkauf von PKV-Verträgen Millionen. Von den Versicherern erhielt er nicht nur ungewöhnlich hohe Provisionen, sondern auch Vorabzahlungen für künftige Geschäfte – die er durch die Pleite seines Finanzvertriebs MEG nicht mehr erfüllen kann. Jetzt heißt es: Allianz gegen Göker.

Einst zählte Mehmet Göker zu den Top-Vertrieblern der Versicherungsbranche, bis er 2009 mit seinem Vertriebsunternehmen MEG Insolvenz anmelden musste. Aus nicht abgearbeiteten Vorabprovisionen soll er zeitweise einen Schuldenberg von bis zu 22 Millionen Euro angehäuft haben. Laut einem Bericht des Handelsblatts schuldet er allein den Versicherern Allianz, Axa und Inter 6,5 Millionen Euro.

Deshalb hatte die Allianz bereits im Jahr 2013 einen Strafantrag gegen Göker gestellt. Auf diese Weise versucht der Versicherer, unter anderem an 125.000 Euro zu kommen, die das Landgericht Kassel ihm 2010 zugesprochen hatte.

Insolvenzanwalt Rainer Schaaf erklärt das Vorgehen im Handelsblatt so: Zugriff auf die Gerichtsakten bekommt die Allianz erst durch die Strafanzeige. Auch sei die Staatsanwaltschaft Kassel erst auf diese Weise verpflichtet, die Vermögenswerte Gökers zu prüfen.

Bei der Staatsanwaltschaft sei man allerdings nicht davon begeistert, dass die Allianz mit ihrer Hilfe zivilrechtliche Ansprüche durchsetzen will, heißt es in dem Bericht weiter. Der Versicherer hingegen übe weiterhin Druck aus. So arbeitet beispielsweise eine Anwaltskanzlei aus München im Auftrag der Allianz nachdrücklich daran, beim Landgericht Kassel Einsicht in Gökers Strafakten zu erhalten.

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