Auf der Medizinmesse Medica wurde ein Smartphone mit der App für den tragbaren Blutdruckmesser von aktiia präsentiert. © picture alliance/dpa | Fabian Strauch
  • Von René Weihrauch
  • 24.11.2020 um 09:35
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Seit Oktober 2020 übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für bestimmte Gesundheits-Apps, wenn sie vom Arzt verschrieben wurden. Auch private Versicherer erstatten unter Umständen Ausgaben für Apps oder bieten selbst welche an. Was Makler dazu wissen sollten, lesen Sie hier.

Hilfe bei Tinnitus und psychischen Problemen 

Als Beispiel nennt Anke Schlieker etwa die App „Tinnitracks“, die bisher nicht als DiGA gilt, betroffenen Patienten aber dennoch eine große Hilfe sein könne: „Die App gibt es in zwei Versionen – einmal als Basistherapie für Neuerkrankte. Um sie nutzen zu können, muss ein ärztlich diagnostizierter Tinnitus vorliegen. Die App vermittelt dann unter anderem bestimmte Bewältigungsstrategien, die das Leben mit dieser Erkrankung erleichtern. Die zweite Version beinhaltet Schlieker zufolge eine Neurotherapie für Menschen mit chronischem Tinnitus, der – ebenfalls von einem HNO-Arzt diagnostiziert – länger als drei Monate besteht. Diese App arbeitet mit Musik und kann bei regelmäßiger Nutzung die Intensität des Tinnitus senken. Die Therapie läuft ein Jahr lang und wird von fachärztlichen Kontrollen begleitet“, so die Expertin. 

Ein weiteres Beispiel ist die App „Selfapy“ für Menschen, die unter psychischen Belastungen wie Stress, leichten Depressionen, Angst- oder Essstörungen leiden. Auch Selfapy gehöre noch nicht zu den amtlich zugelassenen digitalen Gesundheitsanwendungen, erklärt Schlieker. Dennoch übernehmen hier viele PKV-Anbieter die Kosten, denn Selfapy sei wegen der dazugehörenden telefonischen Begleitung weit umfangreicher als es das Angebot als DiGA später sein werde, wie Schlieker betont.  

Informationen, welche Versicherer welche Apps erstatten und welche Voraussetzungen dazu erfüllt sein müssen, finden Makler auf den jeweiligen Websites der Unternehmen. 

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René Weihrauch

René Weihrauch arbeitet seit 35 Jahren als Journalist. Einer seiner Schwerpunkte sind Finanz- und Verbraucherthemen. Neben Pfefferminzia schreibt er für mehrere bundesweit erscheinende Zeitschriften und international tätige Medienagenturen.

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