Der Vierwaldstättersee in Luzern: Am besten ist es laut der Studie mit der Ruhestandsqualität der Schweizer bestellt, gefolgt von Island und Norwegen. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 06.09.2018 um 17:41
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Niedrige Realzinsen und eine hohe Steuerbelastung verschlechtern zunehmend die Perspektiven deutscher Ruheständler. Das zeigt eine Studie, welche die Qualität des Ruhestands in weltweit 43 Ländern untersucht hat. Demnach findet sich Deutschland im aktuellen Länder-Ranking nur noch auf Platz 13 wieder – sechs Plätze schlechter als im Vorjahr, wie die Studienmacher von Natixis Investment Managers berichten.

„Eine solche Entwicklung beeinträchtigt langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und die Stabilität der Sozialsysteme“, so Sebastian Römer.

Schweizer haben die beste Ruhestandsqualität

Am besten ist es mit der Ruhestandsqualität der Schweizer bestellt, gefolgt von Island und Norwegen. Bis auf Australien, Neuseeland und Kanada stammen alle Top-10-Länder aus Westeuropa, berichten die Studienautoren.

Auf den Plätzen 10 bis 15 rangieren Luxemburg, Finnland, Deutschland, Österreich und die Tschechische Republik. Die Vereinigten Staaten stehen auf Platz 16. Die Schlusslichter bilden Griechenland, Brasilien und Indien.

Fünf große Risiken bedrohen den Wohlstand im Alter

„Die Überalterung von Gesellschaften stelle nach wie vor ein hohes Risiko für die Sicherung der Sozialsysteme und die Lebensqualität im Alter dar“, halten die Autoren fest. Gleiches gelte für die Staatsverschuldung, die in zahlreichen Staaten der Welt „nach wie vor zu hoch sei“. Angesichts weiterhin rekordhoher Schuldenstände blieben Ausgaben im sozialen Sektor unter Druck und beeinträchtigen den Wohlstand von Ruheständlern.

Als weiterer Risikofaktor sei im Zuge der Bewältigung der Finanzkrise die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken hinzugekommen. Diese nun bereits ein Jahrzehnt andauernde Politik habe immense Auswirkung auf die Situation von Ruheständlern, betonen die Autoren. So hätten Pensionskassen und Versorgungseinrichtungen „erhebliche Schwierigkeiten“ die für ihre Zusagen erforderlichen Renditen zu erwirtschaften. Die Bildung von Altersrücklagen sei zudem für die Menschen erschwert und könne nur noch unter Inkaufnahme eines höheren Risikos erreicht werden.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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