Winfried Gaßner, Produktmanager bei der WWK Versicherungsgruppe. © WWK
  • Von Andreas Harms
  • 07.04.2022 um 12:28
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Winfried Gaßner von der WWK Versicherungsgruppe beobachtet noch immer, dass sich Kunden gern für Garantien in der Altersvorsorge entscheiden. Der Produktmanager über dynamische Systeme, Börseneinbrüche und den berüchtigten Cash-Lock, in dem Geld in Sicherheit festhängt.

Was soll mir eine Garantie bringen, die mir nominal 80 Prozent meines eingezahlten Geldes verspricht? Von der ich also noch die Inflation abziehen muss.

Das ist eine sehr provokante Frage, denn viele Menschen möchten keine Vermögensverluste erleiden. Unser Garantiemechanismus Intelliprotect hat die Kunden bei den starken Rückgängen am Aktienmarkt beispielsweise zu Beginn der Corona-Krise geschützt und liefert durch die börsentägliche Umschichtung auch heute die richtige Antwort.

Dann lassen Sie uns doch einmal einen Blick auf das I-CPPI-System IntelliProtect werfen.

Der Mechanismus setzt sich aus zwei Anlagetöpfen zusammen. Das sogenannte Risky Asset ist der Fondsteil, bei dem Kunden aus über 50 Fonds mehrerer Anbieter auswählen können. Auf der anderen Seite steht das Sicherungsvermögen der WWK als sichere Anlagekomponente. Unser börsentäglicher Umschichtungsmechanismus ermöglicht in allen Kapitalmarktsituationen eine maximale Anlagequote in die gewählten Fonds, immer unter Berücksichtigung der gewährten Garantie. Das alles berechnen wir wie gesagt jeden Tag aktuell für jeden einzelnen Vertrag.

Weshalb das I vor CPPI für Individuell steht.

So ist es.

Damit die Schwelle von 80 Prozent meines Geldes wirklich gefährdet ist, muss es aber ganz gewaltig knallen an der Börse. Musste die Garantie überhaupt schon mal greifen.

Im Einzelfall kann ich gar nicht sagen, wie oft die Garantie schon gegriffen hat, weil das von vielen Faktoren wie zum Beispiel Fondsauswahl, Laufzeit, Ablaufzeitpunkt abhängt. Allerdings konnten wir bei allen stärkeren Rückgängen am Aktienmarkt – so auch Anfang 2020 bedingt durch die Pandemie – beobachten, dass der Algorithmus sehr gut funktioniert. Und vor allem schnell, weil er ja tagesaktuell arbeitet. Mit Erholung der Märkte schichtete er auch schnell wieder in Aktien zurück.

Der berüchtigte Cash-Lock – das Geld bleibt in den sicheren Anlagen hängen und kommt nicht mehr zurück in die Aktien.

Es ist absolut entscheidend, dass die Verträge nicht im Cash-Lock verharren, sondern rasch zurück ins Risky Asset gehen, sobald sich die Börsen erholen. Das hat bei uns sehr gut funktioniert, was eben insbesondere an der börsentäglichen Umschichtung liegt. Wenn Sie bei jedem Crash immer erstmal bis zum Monatsende warten müssen, bis umgeschichtet wird, ist das Kind meistens schon in den Brunnen gefallen.

Wann und wie schichten Sie im Falle eines Cash-Locks aus der Sicherung zurück?

Hier gibt es mehrere Hebel. In den allermeisten Fällen behält der Vertrag auch in schlechten Börsenphasen nennenswerte Fondsinvestment. Dann wird bei Erholung der Märkte sehr zügig umgeschichtet. Ansonsten fließen aber in die Verträge auch erwirtschaftete Überschüsse und Neubeiträge. Beides sorgt stetig dafür, dass das angesparte Kapital wieder vermehrt in die Aktienanlage geht.

Trotzdem bleibt die Frage, ob Sie auch gesicherte Teile wieder zurückschichten.

Der Algorithmus schichtet definitiv wieder zurück, sobald sich die Börsen erholen.

Seite 3: „Bleibt noch die Frage, wie viel Rendite eine Garantie kostet“

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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