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Setzt die Lebensversicherer mit den niedrigen Zinsen gleich mehrfach unter Druck: Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 30.01.2017 um 08:50
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Um Kunden mit hochverzinsten Altverträgen zu schützen, müssen die deutschen Lebensversicherer seit 2011 die Zinszusatzreserve abführen. Nun hat sie einen neuen Rekordwert erreicht. 44,1 Milliarden Euro beträgt sie branchenweit.

Seit 2011 müssen die Lebensversicherer hierzulande eine Zinszusatzreserve für hochverzinste Altverträge bilden. Diese Reserve hat nun ein neues Rekordhoch von 44,1 Milliarden Euro erreicht. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post vorliegt.

Zum Vergleich: 2011 lag die Zinszusatzreserve noch bei 1,5 Milliarden Euro. Dass dieser Wert stetig ansteigt, liegt daran, dass wegen der niedrigen Zinsen für immer mehr Zins-Generationen Geld zurückgelegt werden muss. Es gibt Berechnungen, dass die Lebensversicherer bis 2020 rund 100 Milliarden Euro an Zinszusatzreserve aufbauen müssen.

Ein weiteres Problem: Die Versicherer müssen zur Finanzierung der Reserve zunehmend gut verzinste Anleihen verkaufen. Diese Kapitalanlagen müssen sie dann neu anlegen – aber zu den deutlich schlechteren Konditionen, die es gerade am Markt gibt. Die Zinszusatzreserve führt damit zwangsläufig zu sinkenden Durchschnittsrenditen.

Die Versicherungsexpertin der Linksfraktion, Susanna Karawanskij, zeigt allerdings wenig Mitleid mit den Gesellschaften. Am Hungertuch nagten die meisten Versicherungen nicht, sagt sie der Rheinischen Post. „Ihnen kommt zugute, dass das Überschusssystem ein Dickicht ist, durch das nicht mal versierte Finanzer von außen dringen können.“ Dieses Dickicht müsse endlich gerodet und zugunsten der Verbraucher transparent gemacht werden, so ihre Forderung.

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