Wer gemeinsam startet kann auch gemeinsam ankommen. Gilt nicht nur beim Wandern, sondern auch bei der (frühzeitigen) Planung der Altersvorsorge. © Pixabay
  • Von Oliver Lepold
  • 02.02.2022 um 09:09
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Jede Kundin, jeder Kunde ist individuell. Neben Wünschen und Bedürfnissen spielt auch die jeweilige Lebensphase eine entscheidende Rolle bei der Beratung. Pfefferminzia erläutert passende Ansätze.

Private Altersvorsorge sollte so früh wie möglich begonnen werden – darüber sind sich alle Expertinnen und Experten einig. Doch je nach Lebensphase gibt es auf Kundenseite weitere finanzielle Ziele, Verpflichtungen und Anforderungen, mit denen die Altersvorsorge unter Umständen konkurriert. Eine qualitativ hochwertige Beratung muss daher nicht nur ganzheitlich und vorausschauend, sondern auch flexibel auf die jeweilige Lebensphase abgestimmt sein.

Die entscheidenden Faktoren, die in die Beratung eingehen sollten, sind das Alter, die Lebensumstände, die Ziele der Kundinnen und Kunden und ihre aktuellen Risikoprofile. Hier finden sich die wichtigen Unterschiede. Allen gemein ist dabei: Sie durchleben vier Lebensphasen, die jeweils speziellen Beratungsbedarf nach sich ziehen.

Phase 1: Ausbildung und Start in die Berufslaufbahn

Auszug aus dem Elternhaus, Studium oder Ausbildung, erstmals Geld verdienen – dies kennzeichnet die Phase, in der viele Menschen die Weichen für ihre berufliche und finanzielle Zukunft stellen. In der Regel ist der Verdienst anfänglich meist überschaubar, womöglich werden Kredite für die Ausbildung oder das Studium benötigt, für die Altersvorsorge können daher häufig noch keine großen Sparbeiträge aufgebracht werden.

Dennoch ist der Vermögensaufbau – zum Beispiel mit ETFs, einem Fondssparplan oder einem fondsgebundenen Versicherungsprodukt – das zentrale Thema. Denn aufgrund ihres weitreichenden Anlagehorizonts können junge Menschen besonders von den Chancen des Aktienmarktes profitieren und höhere Risiken eingehen – denn die Schwankungen gleichen sich auf längere Zeit aus. Je höher das Risiko, desto besser sind die Aussichten auf eine langfristig höhere Rendite.

In Sachen Absicherung steht zudem eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ganz oben auf der Liste. Eine Top-BU sichert nicht nur den Lebensstandard ab, sondern übernimmt im Leistungsfall auch die Sparraten für die Altersvorsorge und schützt so vor Altersarmut.

Phase 2: Karriere und Familiengründung

Die Lebenswege in dieser Phase zwischen 30 und Ende 40 fallen vielfältig aus, in der Regel steht jedoch der Beruf klar im Fokus. Das Gehalt steigt nach Beförderungen oder Jobwechseln. Während Alleinstehende für ihr frei verfügbares Vermögen nach sinnvollen Anlagemöglichkeiten suchen und ihre Altersvorsorge systematisch aufstocken, gründen viele Paare eine Familie.

Insbesondere mit Kindern steht meist ein Umzug in eine größere Wohnung oder in ein Eigenheim an, für das finanzielle Rücklagen benötigt werden. Immobiliendarlehen, eine Risikolebensversicherung und die Absicherung der Kinder stehen dabei im Vordergrund. Der hohe Kapitalbedarf führt zwangsläufig zu einer zeitweisen Verschuldung. Hier kommen viele Dinge zusammen. Umso wichtiger ist eine umfassende Beratung. Neben der Tilgung des Immobiliendarlehens sollte auch der Ausbau der Altersvorsorge nicht zu kurz kommen.

Phase 3: Best Ager

Ab Ende 40 erreichen viele Berufstätige den Höhepunkt ihrer Berufskarriere. Das Einkommen ist insbesondere bei Fach- und Führungskräften mehr als auskömmlich, es bestehen Vermögenswerte wie die eigen- oder fremdgenutzte Immobilie oder Fondsdepots. Kredite werden nun abgelöst. Nicht ungewöhnlich sind auch Erbfälle in dieser Phase. Das geerbte Geld muss sinnvoll angelegt werden, wofür sich etwa vermögensverwaltende Lösungen eignen.

Best Ager gelten aufgrund ihres Status und ihrer bereits gesammelten Erfahrungen als besonders anspruchsvolle Zielgruppe. Hier geht es nun verstärkt um eine zielführende Ruhestandsplanung mit Absicherung der eigenen Familie und gegebenenfalls auch um eine Generationenberatung. Bei der Ruhestandsplanung liegt der Fokus auf der Vermögensorganisation und -strukturierung. Hier bieten lebensbegleitende Fondspolicen ohne festen Rentenbeginn eine passende Lösung. Mit steigendem Alter lässt jedoch die Risikotoleranz bei vielen Kundinnen und Kunden spürbar nach. Es empfiehlt sich eine schrittweise Umschichtung in risikofreie Anlagen mit einem professionellen Ablaufmanagement, das mittlerweile viele Produkte anbieten.

Phase 4: Ruhestand und Rente

In Deutschland beginnt die staatliche Rente mit 67 Jahren, aber dank vorzeitigem Ruhestand können viele Menschen schon früher das Erwerbsleben abschließen. Da die Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten stetig angestiegen ist, können heute viele frisch gebackene Ruheständler noch mit 20 oder mehr vor ihnen liegenden Jahren rechnen. Angesichts sinkender staatlicher Renten kommt es nun auf die private Altersvorsorge an, um den erreichten Lebensstandard zu halten.

Auch ablaufende Lebensversicherungen spielen eine Rolle. Für die Wiederanlage kommen zum Beispiel innovative Fondspolicen in Frage, die den Vermögensübergang steuerlich optimal gestalten lassen. Ruheständler müssen sich nicht zwangsläufig von Sachwerten oder chancenreichen Finanzprodukten trennen. Es kommt stets auf die Diversifikation im Gesamtportfolio an.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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