Soziale Netzwerke auf einem Smartphone: Whats-App, Facebook und Co. können Maklern von morgen helfen, sind aber dennoch in manchen Situationen mit Vorsicht zu genießen. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 23.12.2016 um 09:00
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 04:45 Min

Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten. Auch Makler müssen sich dem anpassen. Wie das digitale Maklerbüro aussehen kann und welche rechtlichen Hürden es dabei zu meistern gilt, lesen Sie hier

Fast die Hälfte der Bundesbürger kann sich vorstellen, eine Versicherung übers Internet abzuschließen. Vor einem Abschluss sammeln 82 Prozent der Deutschen aber erst mal Infos im Internet, zeigt eine Umfrage des Branchenverbands GDV. Eine Anlaufstelle könnten da Makler sein, nur präsentieren sich die Beratungsspezialisten dabei offenbar nicht von ihrer besten Seite. 48 Prozent der Besucher von Makler-Web-Seiten sehen hier noch deutlichen Nachholbedarf, ergab eine Umfrage von Domain Factory.

Die Qualität der Informationen ist laut der Kritiker nicht besonders gut, das Web-Seiten-Design auch nicht. Und manche haben Probleme, die Makler-Homepage im Netz zu finden. „Studien belegen, dass Kunden von der Professionalität der Homepage auf die Professionalität des Unternehmens schließen. Wer hier einen schlechten ersten Eindruck hinterlässt, bekommt in der Regel keine zweite Chance“, sagt Wolfram Lefèvre, Geschäftsführer der Expertenhomepage GmbH.

Wollen Makler sich digital besser präsentieren, sollten sie nicht einfach drauflospreschen. Erst innehalten und überlegen ist angesagt. „Vielfach fehlen klare Vorstellungen, wohin sich die jeweilige Maklerfirma entwickeln soll“, sagt Peter Schmidt, Inhaber der Unternehmensberatung Consulting & Coaching Berlin. „Weil dem so ist, verpufft vorhandene Begeisterung für einzelne Elemente wie Apps oder die voll digitalisierte Kundenakte. Es bedarf also einer individuellen Strategie für die nächsten fünf bis zehn Jahre.“

Dem stimmt auch Stefan Raake zu, Geschäftsführer von AMC Finanzmarkt. Fragen, die sich Makler zu Beginn stellen müssten, seien etwa: Was will ich digital nutzen und was nicht? „Das ‚was nicht‘ ist dabei genauso wichtig“, meint Raake. „Ich nutze beispielsweise ganz bewusst nicht Twitter. Facebook, Xing, Linkedin und Youtube als soziale Netzwerke reichen mir aktuell, um mit Kunden und Geschäftspartnern in Kontakt zu bleiben.“

Steht die Strategie, sollten Makler ihrer Homepage einen sorgfältigen Blick widmen. „Sie ist nicht nur das Bild der Firma im Internet, sondern kann auch Grundelement für eine App, die Kommunikation per Chat oder auch für Online-Geschäfte für den Kunden werden“, sagt Schmidt. Makler, die ihre Homepage entsprechend aufrüsten, bräuchten dann auch keine Angst vor Insurtechs zu haben, meint er.

Was sollte eine moderne Homepage also erfüllen?

Drei Punkte stellt Experte Lefèvre hier heraus. Erstens: „Mit einer professionellen Homepage baut der Makler erstens Vertrauen auf und zeigt dem Interessenten, wie er ihn kontaktieren kann.“ Dabei gilt: Je mehr Kontaktmöglichkeiten der Makler auf seiner Homepage bietet, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er auch kontaktiert wird. Lefèvre: „Ziel sollte es sein, für den Kunden oder Interessenten auf dem Kanal erreichbar zu sein, den der Kunde nutzen möchte.“ Zweitens geht es darum, für potenzielle Neukunden auch auf Google auffindbar zu sein. „Wer hier nicht vorn im Suchergebnis erscheint, hat schlechte Karten“, sagt Lefèvre.

Eine gute Suchmaschinen-Platzierung erreiche man vor allem durch aktuelle und themenrelevante Inhalte auf der eigenen Homepage. Drittens schließlich  soll  eine  gute Homepage dem Versicherungsmakler nicht nur zu Neukunden verhelfen, sondern auch die Bestandsarbeit unterstützen. „Vertriebs-Tools wie eine interaktive Bedarfsanalyse ermöglichen es dem Kunden, selbst den Bedarf zu ermitteln, Absicherungslücken zu erkennen und direkt online einen Beratungstermin zu vereinbaren“, sagt Lefèvre.

Auch der Kundenlogin zum digitalen Versicherungsordner sei ein schöner Service für die Kunden. Aber: „Aus meiner Sicht ist es elementar, integrierte Lösungen zu nutzen, die nicht einzeln gepflegt und auf dem aktuellen Stand gehalten werden müssen“, so Lefèvre weiter.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort