Personen am Rechner: Die Suche nach einem passenden Maklerverwaltungsprogramm ist nicht ohne. © Geschäft Foto erstellt von pressfoto - de.freepik.com
  • Von Lorenz Klein
  • 18.06.2021 um 13:12
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Das perfekte Maklerverwaltungsprogramm (MVP) gibt es nicht – trotzdem lohnt es sich für Makler, sich über ihre persönlichen Anforderungen an ein MVP bewusst zu werden. Hier erfahren Sie mehr dazu.

Uff, sonst noch Wünsche? Nun, Grabmaier wollte damit eigentlich nur das Idealziel in einen Satz kleiden, dem immer mehr Makler versuchen näherzukommen. Nämlich, indem sie sich „für die zentrale Datenhaltung in nur einem System entscheiden, das dann natürlich möglichst alle Facetten abdecken muss“. Ach ja, bedarfsweise gepaart mit einer starken Kunden-App. Logisch.

Grabmaier räumt zwar ein, dass Perfektion schon deswegen nicht gelingen könne, „weil diese ja im Auge des jeweiligen Betrachters liegt“. Gleichwohl lieferten die führenden MVPs bereits sehr gute Lösungen für alle Arten von Maklern, ist der JDC-Chef überzeugt. Der Pool aus München setzt auf das selbst entwickelte und programmierte MVP „iCRM“, mit dem man sich „sehr gut positioniert“ sehe. IT-Experte Franke zufolge hat ein Drittel der Pools und Verbünde ein eigenes MVP entwickelt, „das im Zweifel besser in die Prozesse und Datenflüsse des Pools integriert ist als ein Fremdsystem“.

Entscheidend ist, was drinsteckt

Und tatsächlich kann JDC mit „iCRM“ in einem aktuellen Marktvergleich einen hervorragenden zweiten Platz hinter dem Tool des DEMV erzielen (siehe Tabelle auf der ersten Seiten). Insgesamt erzielten die Münchner 80 Punkte und verbesserten sich somit gegenüber dem Vorjahr um sechs Zähler, was damals „nur“ für Platz 4 reichte. Das Ranking basiert auf der Online-Befragung „Makler-Champions 2021“, bei der zwischen September 2020 und Januar 2021 1.746 Vermittler-Meinungen zusammenkamen. Hinter der Analyse steht das „Versicherungsmagazin“, das hierfür mit dem Analysehaus Service­Value kooperierte.

„Makler müssen nicht nur darauf schauen, dass ein MVP gut bedienbar ist, sondern entscheidend ist meist, was drinsteckt: also richtige, sich automatisch aktualisierende Daten mit möglichst kompletter Dokumentenversorgung und dazu möglichst reibungslose Prozesse“, betont Grabmaier, denn der „Maschinenraum“ hinter einem MVP sei oft wichtiger als das konkrete MVP selbst. „iCRM“ vereine somit die „Grundanforderungen Software, Prozesse und Daten am besten“, findet der JDC-Chef.

Auch Kollegen befragen

Makler dürfen das natürlich so glauben, wenn sie denn wollen – doch IT-Experte Franke hat noch einen anderen Rat: „Für den Makler ist wichtig, sich nicht nur in einer Vorführung überzeugen zu lassen, sondern zum Beispiel einem Kollegen, der ein System in der engeren Wahl seit Längerem einsetzt, ausreichend ausführlich über die Schulter zu schauen.“ Aber auch dieses Vorgehen stößt an Grenzen: Denn es sei zwar „besser als nichts“, ein System eine begrenzte Zeit lang mit Spieldaten auszuprobieren, so Franke, zugleich räumt der Fachmann allerdings ein, dass das „für sich genommen wenig aussagekräftig“ sei, weil man das Tagesgeschäft eben nur schwerlich „simulieren“ könne.

Immerhin: Die Zugangshürden zu den diversen MVPs sind oft gar nicht mal hoch. So nutzen immerhin 39 Prozent der Makler, die ein MVP einsetzen, ein kostenloses Tool, das ihnen der jeweilige Pool zur Verfügung stellt. Dahinter steckt natürlich ein strategischer Nutzen: „Wem es gelingt, den Makler in sein Verwaltungssystem zu bringen, hat ihn quasi mit sich verheiratet“, sagt Michael Franke. Ob diese Ehe auch von Dauer ist, ist nicht gewiss.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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