Stephan Busch (links) und Tim Schreitmüller. © Thomas Schlorke/CoachMeNetto
  • Von Redaktion
  • 06.07.2022 um 14:33
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In Sachen „Snack-Content“ sind Finfluencer groß. Leicht konsumierbares Finanzwissen geben sie über Kanäle wie Instagram und Tiktok für ihre Follower zum Besten. Sie unterliegen keinen strengen Regulierungen – im Gegensatz zu Vermittlern. Doch was unterscheidet Vermittler und Finfluencer noch voneinander? Bei welchen Aspekten können Vermittler von Finfluencern lernen – und wann punktet eindeutig die Vermittlerzunft? Das erklären unsere Kolumnisten Stephan Busch und Tim Schreitmüller.

Die Arbeit des Vermittlers: Vor- und Nachteile

Dieser Vergleich konnte vor allem zeigen, in welchen spezifischen Bereichen Vermittler von Finfluencern lernen können. Doch natürlich hat auch das Geschäftsmodell von Vermittlern einzigartige Vorteile für Kundinnen und Kunden vorzuweisen: die Bestandsbetreuungspflicht, die Nachweispflicht bezüglich Kompetenzen sowie die Unterstützung bei der Umsetzung. Die Problematik liegt allerdings im zu umfangreichen oder zu unkonkreten Angebot, das keinen klaren Kundennutzen aufweist und stark vom Bestand und der damit verbundenen Haftung abhängt.

Wenn schon salzig, bitte transparent und direkt: Honorare für Finanzdienstleistungen

Beide Geschäftsmodelle, egal ob Finfluencer oder Vermittler, haben eine enorm hohe Verantwortung gegenüber ihren Kunden. Diese Verantwortung gilt auch für die Preise: Ob Honorar, Provision, Courtage oder Servicepauschale, am Ende müssen Preise und der zu erwartende Nutzen klar und transparent kommuniziert werden und der Kunde muss das Preis-Leistungs-Verhältnis von Anfang an verstehen und für sich abwägen können.

Die Tatsache, dass Finfluencer es schaffen, Honorar für ihre Leistungen zu verlangen und finanziellen Erfolg für ihr vermitteltes Finanzwissen zu verbuchen, stellt die von Vermittlern aufgestellte These, dass Kunden nicht bereit sind, ein Honorar für Finanzdienstleistungen zu bezahlen, kräftig infrage. Dies ist umso verwunderlicher, da die angebotene Leistung von Finfluencern lediglich Beratung enthält und die Umsetzung ausbleibt – im Gegensatz zum Angebot von Vermittlern. Doch wie schaffen es Vermittler, dass ihre Kunden bereit sind, für Finanzdienstleistungen bewusst und gerne auch mal tiefer in die Tasche zu greifen?

Die Stärken des anderen nutzen: Gewusst wie!

Die Maklerschmiede CoachMeNetto zeigt Lösungen auf, wie Vermittler ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln und von den positiven Seiten der Finfluencer lernen können. Mit Videos rund um die Themen Honorarberatung und Investment und der Möglichkeit, mit anderen Experten in Austausch zu treten, ist die Plattform ein Gamechanger für Vermittler und Makler geworden. Das Coaching-Angebot für moderne Finanzberatung ist kostenlos und kann sofort unter coachmenetto.de genutzt werden. Dass Leistungen direkt vergütet werden, ist ein Ziel in greifbarer Nähe.

Vor dem Hintergrund, dass beide Modelle – das Geschäftsmodell von Finfluencern sowie von Vermittlern – funktionierende Ideen bereithalten, stellt sich die dringende Frage: Ist die Zeit gekommen, die jeweiligen erprobten Lösungsansätze – natürlich im Sinne der Kunden! – in das jeweils eigene Geschäftsmodell zu implementieren? Besser aktiv die Stärken des anderen nutzen, um die eigenen Schwächen auszubügeln, als in einem verzwickten Rosenkrieg zu verharren, ob nun Finfluencer oder Vermittler das letzte Wort haben.

Über die Autoren

Stephan Busch ist Versicherungsmakler und Inhaber von Progress Finanzplaner. Tim Schreitmüller von der LV 1871 ist digitaler Stratege mit Versicherungs-Know-how und Projektleiter von CoachMeNetto.

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