Im Doppel-Interview: Selina Thron (J.P. Morgan Asset Management) und Heiko Storjohann (Alte Leipziger Lebensversicherung) © JPMAM, Alte Leipziger
  • Von Andreas Harms
  • 14.05.2024 um 16:35
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Die Fondsgesellschaft J.P. Morgan Asset Management hat einen bemerkenswerten aktiven ETF im Angebot, und die Alte Leipziger nimmt ihn in ihre Policen auf. Wie funktioniert das? Was ist zu beachten? Was ist das für ein Fonds? Und wie geht die Zusammenarbeit weiter? Pfefferminzia hat Vertreter beider Häuser zum Doppel-Interview gebeten.

Zunächst zu den Interviewten:

Selina Thron ist Executive Director und betreut Kunden im Wholesale-Segment von J.P. Morgan Asset Management. Deshalb steht sie mit Heiko Storjohann von der Alten Leipziger LV in Kontakt. Er ist Referent für fondsgebundene Versicherungen und hat damit zu tun, welche Fonds bei der Alten Leipziger für Policen zur Auswahl stehen.

Und nun, auf ins Gespräch:

Pfefferminzia: Frau Thron, Herr Storjohann, lassen Sie uns über den JPM Global Research Enhanced Index Equity ESG ETF sprechen, der aus dem Haus von J.P. Morgan Asset Management, kurz JPMAM, kommt und den die Alte Leipziger Lebensversicherung, kurz Alte Leipziger, für ihre Policen anbietet. Was ist das für ein Fonds?

Selina Thron: Dieser aktive ETF ist Teil unserer Research-Enhanced-Index-Palette. Ziel ist, damit mittelfristig den Aktienindex MSCI World zu schlagen, und das bei gleichem Risiko.

Das versuchen viele aktive Fondsmanager, schaffen es aber nur selten.

Thron: Dass uns das gelingt, können wir über einen sehr langen Zeitraum belegen: Wir haben es in den vergangenen 20 Jahren tatsächlich nur 2005 und 2007 nicht geschafft. In allen anderen Jahren lagen wir über dem Index.

An dieser Stelle wollen wir das Prinzip des Fonds erklären

Der JPM Global Research Enhanced Index Equity ESG ETF (ISIN: IE00BF4G6Y48, mehr Informationen finden Sie hier) baut aus der Vogelperspektive betrachtet den MSCI World nach. Länder, Regionen und Branchen sind genauso gewichtet wie dort. Bei den einzelnen Aktien gewichtet JPMAM jedoch jene marginal höher, die die hauseigene Analyse als günstig erkennt. Und die als teuer eingeschätzten Titel werden im Vergleich zum Index marginal untergewichtet. Als Grundlage dafür gelten fundamentale Informationen wie zum Beispiel die Gewinnsituation über die kommenden drei bis sechs Jahre im Verhältnis zum Aktienkurs (Kurs-Gewinn-Verhältnis) sowie andere aktienspezifische Kennzahlen.

So ergeben sich im Detail leichte Unterschiede, was die einzelnen Aktien angeht, das Gesamtrisiko entspricht aber in etwa der Benchmark. Die Research-Enhanced-Index-Strategie für US-Aktien managt das Haus seit 1988, die globalen Aktien folgten 2003. Über den ETF können seit fünf Jahren auch Privatanleger davon profitieren. In dieser Zeit schlug der ETF den MSCI World um 1,09 Prozentpunkte im Schnitt pro Jahr.

Weiter geht es mit dem Gespräch

Herr Storjohann, klatschen Sie bei der Alten Leipziger sofort begeistert in die Hände, wenn Sie so etwas sehen?

Heiko Storjohann: Ja, klar! Machen wir uns nichts vor: Der MSCI World ist in fondsgebundenen Rentenversicherungen das meistgewählte Produkt. Und wenn wir uns im Wettbewerb von anderen unterscheiden möchten, bieten wir gerne etwas an, das gegenüber dem Index Mehrwerte generiert. Alternativ kann der Kunde breiter streuen und damit Risiken besser verteilen, Schwellenländer mit einbinden oder einen vergleichbaren Index finden, der günstiger ist. Eine andere Möglichkeit ist eine Strategie, die Mehrwerte liefert. So, wie hier.

Wie kommt ein Fonds generell in eine Police der Alten Leipziger?

Storjohann: Grundsätzlich greifen wir Impulse aus allen Richtungen auf. Die kommen von den Fondsgesellschaften, von den Vertrieben, von Maklerempfehlungslisten oder als Ideen einzelner Makler. Wir prüfen auch gezielt nach, ob wir gerade eine Lücke in unserem Portfolio haben, die wir füllen möchten. Dann erstellen wir einen Marktüberblick über die Themen, die uns bewegen.

„Wir halten das Angebot aktuell und tauschen bis zu viermal im Jahr Fonds aus“

Klopfen auch Fondsgesellschaften bei Ihnen an?

Storjohann: Es gibt zwischen uns und den Fondsgesellschaften einen regelmäßigen Austausch, bei dem auch Fonds vorgestellt werden. Für konkrete Erweiterungen unserer Fondsauswahl gehen wir aber meistens auf sie zu und suchen das Gespräch. Dann haben wir uns häufig auch schon festgelegt. Bei aktiven Fonds kann es vorkommen, dass wir uns mehrere Anbieter anschauen und entscheiden, wer am besten zu uns passt.

Haben Sie ein Ziel, wie groß die Fondspalette immer sein soll?

Storjohann: Kein festes. Wir halten das Angebot aktuell und tauschen bis zu viermal im Jahr Fonds aus, wenn es nötig ist. Dabei wollen wir ein gutes, umfassendes Angebot haben, mit dem wir die unterschiedlichen Interessen im Markt bedienen können.

Seite 2: „Das ist der Moment, an dem wir uns zusammensetzen“

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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