KI als Helferlein oder Bedrohung? Die Deutschen zeigen sich eher offen für die Technologie. © chandlervid85/Freepik
  • Von Sabine Groth
  • 16.05.2024 um 16:18
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Eine europäische Studie von Guidewire zeigt, dass deutsche Verbraucher vergleichsweise experimentierfreudig mit KI-Anwendungen von Versicherern umgehen. In einigen Bereichen möchten viele allerdings nicht auf den Menschen verzichten.

Guidewire, ein Software-Anbieter für Schaden und Unfallversicherer, hat 4.000 Verbraucher aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Spanien befragen lassen, die in den vergangenen zwölf Monaten eine gängige Versicherung wie Hausrat oder KFZ abgeschlossen haben.

Dabei ging es unter anderem um ihre Einstellung zu künstlicher Intelligenz (KI) in Verbindung mit Versicherungen. Dieser Kombination stehen deutsche Verbraucher nach den Ergebnissen der Studie weniger kritisch gegenüber als die Befragten der anderen Länder. Besonders die Briten zeigen Berührungsängste.

Nur knapp 29 Prozent der deutschen Befragten haben noch nie ein Tool für generative KI, wie ChatGPT, verwendet. Auf der Insel sind es mehr als die Hälfte (55  Prozent). Frankreich und Spanien liegen mit 41 und 35 Prozent dazwischen.

Auch finden es mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher okay, dass KI beim Versicherungsantrag oder beim Ausfüllen von Formularen hilft. Im Vereinigten Königreich begrüßt dies nur ein Drittel. Und in Deutschland ist knapp die Hälfte der Befragten damit einverstanden, dass der Service-Mitarbeiter der Versicherung bei telefonischen Anfragen mit KI-Unterstützung arbeitet. Das akzeptieren in Großbritannien nur 30 Prozent, in Frankreich 41 Prozent und in Spanien 44 Prozent.

Bei Preisen und Schäden ist der Mensch gefragt

Zurückhaltender zeigen sich die deutschen Befragten, wenn KI für die Preisgestaltung von Policen oder die Schadenbearbeitung eingesetzt wird. Damit fühlen sich nur noch 36 Prozent und 34 Prozent wohl. Die stärkste vertrauensbildende Maßnahme im Hinblick auf KI ist aus Sicht der deutschen Verbraucher die Möglichkeit, die von einer KI getroffene Entscheidung bei einem Konflikt an einen Mitarbeiter weiterzuleiten – 41 Prozent der Befragten begrüßen diesen Ansatz. Ein Fünftel (21 Prozent) der Deutschen gab an, dass es nichts gibt, das ihr Vertrauen steigern könnte. Bei den Briten sind 41 Prozent durch nichts zu überzeugen.

„Unsere Studie macht deutlich, dass die Verbraucher generell offen für den Einsatz von KI im Versicherungssektor sind, aber auch Vorbehalte haben“, so René Schoenauer, Director Product Marketing EMEA bei Guidewire Software. Er sieht in KI-Lösungen großes Potenzial für Versicherer und den Schlüssel zum Erfolg darin, proaktiv die Akzeptanz der Verbraucher in die neue Technologie zu fördern.

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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