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  • Von Redaktion
  • 12.12.2014 um 16:11
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Die Zeiten des klassischen Vertriebs gehören endgültig der Vergangenheit an. Neben neuen Vertriebswegen wie beispielsweise dem Internet oder sozialen Netzwerken erhalten Vermittler Konkurrenz von unerwarteter Seite: Amazon und Google.

Zwar verweist Björn Borgfeld, Redakteur beim Versicherungsboten, auf den verschobenen Start des Amazon eigenen Vergleichsportals Compare. Aufgeschoben ist aber nicht zu verwechseln mit aufgehoben. Das Potenzial dabei erschließt sich aus anderen Studien und Analysen, welche auf den Wert von großen Datenmengen im eigenen Besitz hinweisen.

So berichtet Stefan Gneiting für CIO über die Chancen und Möglichkeiten von Big Data. Dabei nimmt er aber eine unternehmensinterne Sichtweise ein, die den Vertrieb nicht mit einschließt. Er erklärt, dass sich hinter dem Schlagwort Big Data die Auswertung von Datenmengen verbirgt, die dazu führen kann, Informationen über Versicherte, deren Verhalten oder organisationale Fragen auf einen Nenner zu bringen.

Überträgt man dies nun auf das Internet, erklärt sich von selbst, wieso Amazon und Google zur Teilnahme am Vermittlermarkt prädestiniert wären. Beide Unternehmen – und hier müsste man auch Facebook hinzunehmen – verfügen über die Daten, welche eine passgenaue Angebotsgrundlage von Versicherungen und anderen Vorsorgeprodukten ermöglicht.

Übernimmt man die aktuelle Google-Werbung, dann hat sich die Suchmaschine bereits jetzt zu einem Helfer im Alltag entwickelt. Ob Einkaufen, Routenplanung oder andere Fragen – heute findet Vieles davon bei Google statt. Warum also sollte es keine Werbung geben in der ein Kunde sagt: „Sag mal Google wo bekomme ich die beste Hausratversicherung?“ Antworten dürfte der Suchalgorithmus bereits heute kennen.

Man kann sicher darüber nachdenken, wie die Bafin ihrer Aufsichtspflicht nachkommen möchte, wie Google und Amazon, die ihren Hauptsitz in Amerika haben, in Deutschland den Auflagen für Versicherungsvermittlung erfüllen können. Tatsächlich erscheinen diese Fragen jedoch nicht den Kern des Umdenkens zu treffen: Ein Vertrieb über Empfehlungen und Akquise findet heute nicht mehr statt.

Der neue Vertrieb organisiert sich über das Internet. Er nutzt soziale Netzwerke intensiv und versucht mithilfe eigener Daten eine Grundlage für passgenaue Angebote zu ermitteln. Während der Vermittler früher stundenlang Kaffee trinken musste, um Lebenssituation und Bedarf herauszufinden, kann er dies heute einfacher tun oder um es auf den Punkt zu bringen: Do it like Google.

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