Ein Mann genießt die Aussicht. © Menschen Foto erstellt von jcomp - de.freepik.com
  • Von Jens Lehmann
  • 12.04.2021 um 11:54
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 04:45 Min

In Zeiten von Corona ist bei Auslandsreisen eine solide Absicherung ganz besonders wichtig. Doch was leisten Reiserücktritts- und Auslandskrankenversicherung in Ausnahmefällen wie einer Pandemie? Höchste Zeit, den bestehenden Schutz zu prüfen und notfalls zu ergänzen.

Kein Komplettschutz

Die Beispiele zeigen, dass herkömmliche Rücktritts- oder Abbruch-Policen im Pandemie-Ausnahmefall keine hundertprozentige Sicherheit für den Auslandsurlaub bieten. Corona-sicher wird der Schutz erst mit einer speziellen Zusatzpolice. Einige Versicherer wie Allianz, Travelsecure oder Hanse-Merkur bieten seit vergangenem Jahr einen solchen Corona-Reiseschutz als Zusatzbaustein zur bestehenden Rücktritts- oder Abbruchversicherung an. Die Zusatzpolice deckt beispielsweise die Reisestornokosten ab, wenn der Versicherte vor Reiseantritt wegen des Verdachts auf eine SARS-CoV-2-Infektion in Quarantäne muss.

Auch beim Abbruch einer bereits angetretenen Reise ist der Corona-Spezialschutz hilfreich. Rieger: „Verlängert sich der Auslandsaufenthalt ungewollt, weil Behörden am Urlaubsort eine Quarantäne anordnen oder die Fluggesellschaft den Rückflug verweigert, weil der Reisende Fieber hat, laufen Zusatzkosten für die längere Hotelunterbringung oder den umgebuchten Rückflug nach Deutschland über die spezielle Corona-Police.“ Der Schutz gelte bereits für den Hinflug.

Makler sind gefragt

Bei der Ergänzung bestehender Reiseversicherungen sind Versicherungsmakler gefordert. Ihre Aufgabe ist es, den Status quo der Policen ihrer Kunden zu checken und nötigenfalls ein passendes Zusatzangebot zu machen. Spezielle Corona-Policen sind tendenziell dann sinnvoll, wenn der Standardschutz Pandemie-Lücken hat, der Kunde häufiger beruflich oder privat im Ausland unterwegs ist oder eine teure Fernreise ansteht.

Unabhängig vom Versicherungsschutz raten die Versicherer von längeren oder weiteren Auslandsreisen ab. Denn die Entwicklung der Pandemie ist auch wegen der Gefahr durch Virus-Mutationen noch immer unberechenbar. Das Infektionsgeschehen ändert sich schnell und damit auch die Ein-, Durch- und Ausreisebestimmungen vieler Staaten.

Aus beruflichen Gründen ins Ausland?

Darum können Urlauber selbst mit einer Corona-Police im Reisegepäck nicht alle Probleme lösen. Bei lokalen oder großflächigen Quarantänemaßnahmen im Ausland, Unterbrechungen des Flugverkehrs, tagelangen Ausgangssperren oder plötzlichen Grenzschließungen hilft ihnen auch der Zusatzbaustein nicht weiter.

Trotz all dieser Schwierigkeiten lässt sich ein Auslandsaufenthalt nicht immer vermeiden. Zehntausende Bundesbürger müssen jedes Jahr aus beruflichen Gründen ins Ausland, oft stehen auch zwingende persönliche Gründe hinter einer Reise. Noch wichtiger als die finanzielle Absicherung gegen Reiserücktritt und -abbruch ist dann ein guter Auslandsreisekrankenschutz. Er gilt bei Fahrten ins Nicht-EU-Ausland und stellt sicher, dass Reisende die bestmögliche medizinische Versorgung erhalten und notfalls per Krankentransport zurück nach Deutschland gebracht werden.

autorAutor
Jens

Jens Lehmann

Jens Lehmann ist diplomierter Publizist und Betriebswirt und arbeitet als freier Journalist und Autor in Hamburg. Er ist thematisch auf Wirtschafts-, Finanz- und Mobilitätsthemen spezialisiert. Seine Beiträge erscheinen in Publikationen großer Zeitungsverlage, Unternehmensveröffentlichungen sowie bei Pfefferminzia.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort