Linus Töbke ist Cyber-Berater bei dem Hamburger Software- und Beratungshaus PPI AG und Produktverantwortlicher für das Darknet-Screening-Tool „Cysmo Private API“ © PPI AG
  • Von Redaktion
  • 05.03.2020 um 11:44
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Während viele Unternehmen sich bereits gegen Cyber-Kriminalität absichern, hinkt der B2C-Markt noch hinterher. Das könnte sich jetzt ändern: Denn erste Versicherer werten ihre Cyber-Produkte nun mit Zusatzservices zur Gefahrenerkennung und Vorbeugung auf, berichtet Linus Töbke, Cyber-Berater beim Hamburger Software- und Beratungshaus PPI.

Warum zögern die meisten Verbraucher trotz realer Gefahren und gefühlter Unsicherheit, eine Cyber-Police abzuschließen? Eine mögliche Erklärung könnte im Zuschnitt der aktuell auf dem Markt befindlichen Produkte liegen. Der Schutz der verschiedenen Cyber-Versicherungen für Privatpersonen beinhaltet zumeist den Ersatz beschädigter Hard- und Software, die Datenwiederherstellung sowie die finanzielle Absicherung im Fall von Online-Betrug.

Auch Schäden infolge von Identitätsdiebstahl werden von den Policen gedeckt – zumindest solche, die sich in Geld beziffern lassen. Viele Verbraucher leiden darüber hinaus oftmals über Jahre unter dem Ärger und der Verunsicherung, wenn die eigene Identität von Dritten zweckentfremdet wurde.

Eigenständige Policen schaffen mehr Vertrauen

Im Unterschied zu gewerblichen Cyber-Versicherungen wird bei der privaten Variante in der Regel vor allem der Eigenschaden gedeckt. Dabei kann das Versicherungsprodukt entweder als selbstständige Versicherung oder als Zusatzbaustein einer anderen Police, etwa der Hausratversicherung, auftreten. Einiges spricht für das Standalone-Konzept. Der Eindruck beim Verbraucher ist intensiver und zusätzliche Dienstleistungen nimmt er deutlich als Mehrwert wahr. So können Versicherer sich ihren Kunden gegenüber als Partner im Kampf gegen Cybercrime positionieren und damit ihre Marke positiv aufladen. Dies schafft Vertrauen und erhöht die Kundenbindung.

Bislang sind im Privatsegment kaum Schadendaten oder Vertriebserfahrungen vorhanden. Hier ist es wichtig, besonders auf die Kundenbedürfnisse einzugehen, um ein erfolgreiches Versicherungsprodukt zu entwickeln. Den Verbraucher treiben ganz reale Ängste um: Identitätsdiebstahl, Datenverlust, Zugriff auf Finanzdaten und Veröffentlichung persönlicher Daten. Diese Sorgen will er durch den Abschluss einer Cyber-Versicherung loswerden – die reine Aussicht auf Ausgleich des finanziellen Schadens reicht hier in der Regel nicht aus.

Zusatz-Services erzeugen Mehrwerte für den Kunden

Deshalb ist es sinnvoll, dass die private Cyber-Versicherung nicht nur die wichtigsten Risiken wie Identitäts- und Datendiebstahl sowie den Reputations- und Internetkäuferschutz abdeckt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Prävention. Analog zu Krankenversicherungen kann die Cyber-Police den Kunden wichtige Services und Hilfestellungen bieten, damit es erst gar nicht zum Schadenfall kommt.

So bietet zum Beispiel die BD24 Berlin Direkt Versicherung seit September 2019 in Kooperation mit dem Verbrauchermagazin „Computer Bild“ einen Cyber-Schutz inklusive Darknet-Screening an. Dieses stellt eine Zusatzleistung dar, welche die Ängste des Kunden auffängt. Beim Screening mithilfe unseres Tools „Cysmo Private API“ werden die persönlichen Daten des Versicherten, wie beispielsweise E-Mail-Adresse und Kreditkartendaten, rund um die Uhr auf Vorkommnisse im Darknet überprüft. Sollten durch einen Hack unter anderem E-Mail-Adresse und -Passwort im Darknet auftauchen, wird der Kunde von seiner Versicherung umgehend informiert und erhält Unterstützung, was zu tun ist.

Über den Autoren

Linus Töbke ist Cyber-Berater bei dem Hamburger Software- und Beratungshaus PPI AG und Produktverantwortlicher für das Darknet-Screening-Tool „Cysmo Private API“. Das Tool verfolgt einen prophylaktischen Ansatz, um potenzielle Schadenfälle zu verhindern.

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