Cyber-Attacken können heftige Folgen für Unternehmer haben. © Bild von Elchinator auf Pixabay
  • Von Redaktion
  • 08.06.2020 um 10:37
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Für Vermittler ist das Thema Cyber-Versicherung eines mit enormem Potenzial. Denn für Unternehmer werden diese Policen bald den gleichen Stellenwert haben wie die Betriebs- oder Vermögensschadenhaftpflicht, schreiben die beiden Versicherungsmakler, Mike Amelang und Jörn Mohrlüder, in ihrem Gastbeitrag.

Vielen Unternehmern ist nicht bekannt, dass ein Rückgriff auf die klassischen Versicherungen im Schadenfall scheitert, da die Folgen eines Datenschadens im Allgemeinen in den herkömmlichen Betriebsversicherungen nicht abgesichert sind. Unter Umständen können sich Anwälte einer Kanzlei oder Ärzte einer Praxis soweit sie Partner und nicht angestellt sind an dem jeweils Verantwortlichen schadlos halten. Verantwortlich für die Datensicherheit und damit letztlich die Folgen eines Datenschadens, gemäß DSGVO, ist der benannte Verantwortliche der Praxis oder Kanzlei. Kann dieser nicht nachweisen DSGVO-konform gehandelt zu haben oder den Schaden durch eine Cyberschutz-Police abgedeckt zu haben, könnten die geschädigten Berufskollegen gegen ihren Verantwortlichen rechtlich vorgehen.

Wichtige Assistance-Leistungen im Schadenfall

Untersucht man den Leistungsumfang einer Cyber-Versicherung sind einerseits die Kosten, die dem Unternehmen nach einer Attacke entstehen und Vermögensschäden, die Dritten zugefügt wurden, abgesichert. Meist unbeachtet bleiben die viel wichtigeren Assistance-Leistungen. Diese Leistungen bieten im Schadenfall sofortigen Schutz durch ein Experten-Team beziehungsweise Netzwerk von Dienstleistern, um den Schaden fachlich und kostengünstig für das Unternehmen zu beseitigen.

Cyber-Versicherungen übernehmen je nach Versicherer, Tarif und vereinbartem Umfang zum Beispiel:

  • Kosten für IT-Forensik
  • Rechtsberatung
  • Informationskosten
  • Kreditüberwachungsdienstleistungen
  • Kosten für Krisenmanagement
  • Kosten für PR-Beratung
  • Betriebsunterbrechungsschäden
  • Vertragsstrafen (PCI)
  • Lösegeldzahlungen
  • Wiederherstellungskosten
  • Sicherheitsverbesserungen

Cyber-Versicherungen sind ein Zukunftsmarkt. Versierte Vermittler wissen, dass die Absicherung dieser Schäden durch zielgruppenspezifische Policen erfolgt. Seit einiger Zeit entwickelt sich der erst seit wenigen Jahren bestehende Markt für Cyber-Versicherungen. Ausgehend von einem allgemeinen Schutz, entstehen immer mehr Spezialdeckungen.

Nunmehr können besondere Berufsgruppen, wie Arztpraxen oder Rechtsanwaltskanzleien, ihre jeweils typischen Risiken gesondert absichern. Hinzu kommen erste spezialisierte Vermittleragenturen, die ausschließlich den Cyber-Schutz im Fokus haben. Das Thema nimmt somit immer mehr Fahrt auf, da die Notwendigkeit in den Unternehmen immer deutlicher wird.

Der Vermittler der Zukunft wird dieses Thema kaum umgehen können. Eine frühzeitige Einarbeitung wird für sie unumgänglich sein. Die Cyber-Versicherung wird in der Zukunft für Unternehmen den gleichen Stellenwert haben wie die Betriebshaftpflicht oder die Vermögensschadenhaftpflicht. Jeder Kunde sollte hierüber informiert werden. Die Kunden werden es Ihnen danken.

Über die Autoren

Mike Amelang ist Jurist und Versicherungsmakler in Berlin.

Jörn Mohrlüder ist geschäftsführender Gesellschafter der VKF Finanz GmbH.

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