Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.): Hajo Schmitz, Axa; Karen Schmidt, Pfefferminzia; Siegfried Hischke, Elips-Life; Karl-Heinz Seiffert, Inter; Sandra Dangelmayer, Hallesche; Folke Tedsen, Hanse-Merkur; Stephanie Griese, Signal Iduna; Joachim Haid, Softfin/ Paleo-Mental; und Matthias Heß, Pfefferminzia. © Robert Schlossnickel
  • Von Karen Schmidt
  • 17.10.2019 um 10:10
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 11:05 Min

Unser Gesundheitssystem ist derzeit noch zu stark darauf ausgerichtet, Krankheiten zu behandeln, statt sie zu vermeiden. Welche großen Chancen sich durch den Präventionsgedanken Krankenversicherern und Maklern bieten, diskutierten wir mit Experten.

Hinzu kommt, dass einzelne Länderregierungen, etwa in Hamburg, der GKV nun Zugang zu klassischen Zielgruppen der PKV ermöglichen. Stichwort Beamte. Lebt der klassische Kampf GKV versus PKV gerade wieder auf?

Seiffert: Was da in Hamburg passiert, würde ich nicht überbewerten. Die Zahl der Beamten, die das nutzen, ist klein. Das ist aktuell nur ein kleines Störfeuer.

Tedsen: Laut aktueller Zahlen aus Hamburg haben 1.350 Beamte das Modell bisher angenommen. Die Hamburger Gesundheitssenatorin, Cornelia Prüfer-Storcks, ging aber von 2.400 Beamten aus. Das Modell nutzen also deutlich weniger Menschen als angenommen. Die Vorteile, die Beamte in der PKV haben – etwa der passgenaue Versicherungsschutz oder der Schutz vor Leistungskürzungen – sind sehr wertvoll. Da werden sich die Beamten schon sehr genau überlegen, ob sich der Wechsel lohnt. Abgesehen davon wird es möglicherweise auch beamtenrechtliche Probleme geben, wenn sie etwa in ein Bundesland wechseln, das diese pauschale Beihilfe nicht anbietet.

Griese: Ich denke auch, die Vorteile sprechen einfach für die PKV. Alleine in Hamburg gibt es 53.000 Beamte. Wenn das Modell nur so wenige nutzen, ist das kein Thema. Da haben wir andere Baustellen. Zum Beispiel das Thema Datennutzung. Unser Vorteil gegenüber Insurtechs ist zum Beispiel, dass wir einen riesigen Datenpool haben. Wenn wir jetzt anfangen, mit diesen Daten zu arbeiten und künstliche Intelligenz einsetzen, haben wir sehr viele Möglichkeiten.

Schmitz: Ich sehe uns da aber immer noch an der Stelle, dass wir alle über Big Data reden, Small Data aber nicht richtig beherrschen und auch nicht wirklich wissen, was wir mit den ganzen Daten anfangen sollen. Wir haben alle kleine Schritte gemacht, der große Wurf fehlt allerdings noch. Und ich denke, da werden wir an der einen oder anderen Stelle auch Branchenlösungen brauchen.

autorAutorin
Karen

Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort