Blick in die Börse in London: Fondsmanager für britische kleine Nebenwerte schnitten über zehn Jahre vergleichsweise gut ab © picture alliance / empics | Nicholas .T. Ansell
  • Von Andreas Harms
  • 17.04.2024 um 13:53
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Einer der weltweit größten Indexanbieter hat die Leistungen von aktiven Fondsmanagern im Vergleich mit ihrem Index überprüft. Das Ergebnis fällt auch für 2023 erwartbar schwach aus. Wir zeigen, wie es in den besten und schlechtesten und in den populären Kategorien lief.

Neue Zahlen aus dem ewigen Kampf zwischen aktiv gemanagten Investmentfonds und passiven Fonds, also jenen, die einem Index folgen. Dazu gehören auch die in Deutschland so populären ETFs (Exchange Traded Funds).

Wie eine aktuelle Studie des Indexhauses S&P Dow Jones Indices zeigt, schlug in den zehn Jahren bis Ende 2023 nur ein kleiner Teil der aktiven Fonds den Vergleichsindex. Die Studie mit Namen „S&P Indices Versus Active Funds“ (Spiva) steht hier in englischer Sprache zum Download bereit.

Darin ermittelten die Analysten eine sogenannte „Underperformance Rate“ über zehn Jahre. Sie gibt an, wie viel Prozent der aktiven Fonds hinter ihrem selbst erklärten Vergleichsindex (der Benchmark) zurückbleiben.

Besonders trübe sieht es demnach in diesen Investmentfonds-Kategorien aus (Zeitraum: zehn Jahre bis Ende 2023):

  • 100 Prozent: Aktien Dänemark
  • 100 Prozent: Nordische Aktien
  • 98 Prozent: Aktien USA
  • 98 Prozent Aktien global
  • 98 Prozent: Aktien Frankreich

Vergleichsweise gut lief es hingegen hier:

  • 62 Prozent: Aktien Schweden
  • 67 Prozent: Unternehmensanleihen in Britischen Pfund
  • 67 Prozent: Kleine Nebenwerte UK
  • 75 Prozent: Unternehmensanleihen global in US-Dollar
  • 76 Prozent: Hochzinsanleihen in Euro

Die für deutsche Anleger wichtigen Kategorien liefen so:

  • 85 Prozent: Aktien Deutschland
  • 92 Prozent: Aktien Europa in Euro
  • 97 Prozent: Aktien Schwellenländer in Euro

Die Zahlen für das Jahr 2023 legen nahe, dass viele aktive Fonds in den weltweit steigenden Aktienmärkten nicht mithalten konnten. Das heißt zwar nicht, dass sie automatisch ein Minus einfuhren. Meistens gewannen sie schlicht weniger hinzu als der vergleichbare Index.

So gelang es 16 Prozent der globalen Aktienfonds, den vergleichbaren S&P World Index im Jahr 2023 zu schlagen. Der ist nicht mit dem äußerst populären MSCI World zu verwechseln, bei Aufbau und Wertentwicklung aber sehr ähnlich. Damit lag die Underperformance Rate bei 84 Prozent. Für Aktienfonds Europa betrug sie 83 Prozent und Aktienfonds Deutschland 87 Prozent.

Diese Ergebnisse lassen sich nicht eins zu eins in den Zweikampf zwischen aktiven Fonds und ETFs übertragen. Schließlich kosten die hier genutzten Vergleichsindizes keine Gebühren, ETFs dagegen schon. Aber fast: Denn ETF-Gebühren liegen vor allem in den großen gängigen Kategorien nur im Zehntel- oder gar Hundertstel-Prozent-Bereich. Berücksichtigen sollte man auch, dass manche Fonds den Index gar nicht unbedingt schlagen müssen, sondern zum Beispiel viel ruhiger laufen sollen.

autorAutor
Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Hinterlasse eine Antwort