Evelyn Johaim, Geschäftsführerin des Recruiting-Unternehmens SIMunich und Gründerin von finanzrecruiter.de © SIMunich
  • Von Karen Schmidt
  • 04.11.2021 um 17:41
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:50 Min

Der Fachkräftemangel hat längst auch die Versicherungsbranche erreicht, beobachtet Evelyn Johaim, Geschäftsführerin des Recruiting-Unternehmens SIMunich. Woran das liegt, wie die Corona-Pandemie diesen Prozess beschleunigt hat und wie eine neue Plattform hier Abhilfe schaffen könnte, erklärt sie im Interview.

Pfefferminzia: Sie betreiben seit vielen Jahren das Recruiting-Unternehmen SIMunich. Wie hat sich der Arbeitsmarkt in der Finanzdienstleistungsbranche in den vergangenen Jahren verändert?

Evelyn Johaim: Die Suche nach passenden und geeigneten Kandidaten gestaltet sich zunehmend schwieriger und komplexer. Es gibt so viele offene Stellen wie nie zuvor in unserer Branche. In den vielen Kundengesprächen vernehme ich auch, dass die Finanzdienstleistungsbranche ein großes Thema beschäftigt: Wo ist unser Nachwuchs? Dieses Thema ist in keiner anderen Branche derart bestimmend. Die junge, digitale Generation agiert und denkt beruflich heute anders. Work-Life-Balance, Benefits, Weiterbildung oder das Thema „New Work“ – damit sollte sich unsere Branche auseinandersetzen, Gedanken machen und bei entsprechenden Stellenangeboten Lösungen anbieten.

Hat die Corona-Pandemie hier bestimmte Entwicklungen noch verschärft oder beschleunigt?

Absolut, ja! Unsere Arbeitswelt und Arbeitsweise hat und wird sich weiter verändern. Die Schlüsselfaktoren Zeit, Homeoffice, Online-Beratung und Bereitschaft zur Veränderung sind omnipräsent. Auch ein psychologisch wichtiger Faktor spielt eine sehr große Rolle: die Anonymität im Homeoffice. Eine Bewerbung aus dem Homeoffice fällt uns doch wesentlich leichter als noch früher im Büro. Man wird nicht vom Umfeld beobachtet oder entdeckt, kann sich in Ruhe um- und neuorientieren. Ich konnte – nach nunmehr über zwölf Jahren im Recruiting – einen sprunghaften Anstieg dieser Bereitschaft feststellen, verspüre regelrecht eine Aufbruchsstimmung bei unseren vielen Gesprächen mit potenziellen Kandidaten.

Sie sind während der Pandemie auf die Idee gekommen, die Plattform finanzrecruiter.de ins Leben zu rufen. Woher kam die Idee?

Es war ein Mix aus den Rückmeldungen der vielen Kundengespräche, die voranschreitende Digitalisierung und de facto das Fehlen einer Matching-Plattform für diesen Nischenmarkt. Ich kann nur das wiedergeben, was die Themen bei den Kandidaten sind: Die Suche auf den Big-Player-Plattformen ist meist zu zeitintensiv und teilweise auch zermürbend wie nervenaufreibend. Durch unsere neue Matching-Plattform wollen wir unserer Branche Mehrwerte bieten.

Können Sie uns kurz das Konzept erklären?

Ganz einfach: Die beiden suchenden Parteien, auf der einen Seite die Finanzdienstleister und auf der anderen Seite die Unternehmen, werden direkt – entweder mit dem exakt passenden Job oder dem exakt passenden Mitarbeiter – miteinander gematcht.

Welche Vorteile bringt das?

Zeitsparend. Kostensparend. Nervensparend. Und das für beide suchende Parteien mit einer Einfachheit und Klarheit. Finanzrecruiter.de steht für ein passendes Matching, für Transparenz hinsichtlich Angaben zum Gehalt, Aufgaben und Konditionen. Zudem kommen künftig noch exklusive Stellenangebote von Unternehmen hinzu, auf die sich nicht jeder bewerben kann, und eine Prüfung dieser Unternehmen.

An welcher Stelle fallen Kosten an und wie hoch sind diese?

Das Matching für suchende Kandidaten ist kostenfrei. Es fallen auch keine versteckten Kosten an. Vielmehr stehen wir dem Suchenden vor, während und nach dem Prozess persönlich zur Verfügung. Für die suchenden Unternehmen gibt es ein Drei-Stufen-Modell, Economy – Business – First Class, startend bei 499 Euro.

autorAutorin
Karen

Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort