Ein unberührtes Stück Regenwald: Immer mehr Versicherer setzen auf Öko-Policen. © Getty Images
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  • 12.07.2017 um 11:41
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Immer mehr Kunden setzen bei ihrer Geldanlage auf grüne Kriterien. Drauf reagieren auch die Versicherer, die ihre Produktpalette um grüne Varianten erweitern. Pfefferminzia stellt einige Öko-Policen vor.

Einige wenige Versicherer haben sich diesem Thema aber doch schon geöffnet.

Die Stuttgarter etwa. Sie hat ihre nachhaltige „Grüne Rente“ schon vor vier Jahren gestartet. Das Produkt läuft gut, berichtet Klaus-Peter Klapper, Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing der Stuttgarter Lebensversicherung. 2016 habe man 2.032 Verträge abgeschlossen, insgesamt sind es 7.626 Stück.

„Dabei erkennen wir, dass Kunden unsere fondsgebundenen Produkte auch als ,Grüne Rente‘ immer stärker nachfragen. Und viele unserer Geschäftspartner berichten uns, dass das Thema Nachhaltigkeit in ihren Kundengesprächen immer wichtiger wird“, sagt Klapper.

Mikrofinanz und Ökostrom

In einer klassischen, einer fondsgebundenen Variante sowie als Drei-Topf-Hybrid bietet die Stuttgarter die Grüne Rente an. Beim klassischen Produkt fließen die Sparbeiträge in grüne Anlagen im Sicherungsvermögen.

Dazu zählen etwa Aktien nachhaltiger Unternehmen – in diesem Fall der Ökostrom-Anbieter Innogy –, Mikrofinanzfonds, die Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern eine Möglichkeit bieten, Kredite zu erhalten, oder Green-Bonds – Anleihen, bei denen Banken und Unternehmen Mittel für nachhaltige Projekte wie Klima- und Umweltschutz einsammeln.

Dabei überprüft das Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen – kurz Inaf – die Nachhaltigkeit der Anlage regelmäßig.

Jedes Jahr bekommen die Kunden außerdem einen detaillierten Anlagebericht über die nachhaltigen Investitionen im Rahmen der Grünen Rente. „Darin legen wir dar, in welche Projekte wir investiert haben“, sagt Klapper.

Bei den fondsgebundenen Tarifen hat der Versicherer auf die durchgängig nachhaltige Gestaltung geachtet. Neben nachhaltigen Fonds zur Kapitalanlage gibt es also auch für die Verrentungsphase eine nachhaltige Lösung.

Klapper: „Denn in dieser Phase fließt das Kapital meistens vollständig in das Sicherungsvermögen. Man kann aus unserer Sicht nur dann von einem durchgängig nachhaltigen Produkt sprechen, wenn es dafür auch Kriterien gibt.“

Eine steigende Nachfrage verzeichnet auch das Unternehmen „grün versichert“, das gemeinsam mit Versicherern nachhaltige Versicherungsprodukte entwickelt.

Worauf es dabei ankommt?

„Umfragen belegen, dass für Kunden bei einem nachhaltigen Versicherungsprodukt der wichtigste Punkt die Gewissheit ist, dass ihre Versicherungsbeiträge nicht in kritische Kapitalanlagen fließen und so keinen Schaden anrichten“, so Geschäftsführer Fabrice Gerdes.

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