Monteure verankern für Testreihen das Modell einer Anlage mit schwimmende Windräder im Greifswalder Bodden. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner
  • Von Lorenz Klein
  • 25.09.2020 um 12:27
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Kapitalanlage und Altersvorsorgeprodukte der Versicherer müssen auf das grüne und soziale Gewissen der Kunden reagieren. Und auch Vermittler sollten sich darauf einstellen, nachhaltige Versicherungsprodukte beim Kunden anzusprechen.

Mehr Infos für die Kunden

Auch Zurich-Vorstand Barna sieht hier noch großen Nachholbedarf. „Über die Möglichkeit, auch bei fondsgebundenen Produkten nachhaltig vorzusorgen, müssen wir unsere Kunden verstärkt informieren“, sagt er. „Hierzu haben unsere Vertriebspartner spezielle Schulungen und umfassende Informationen für die Kundenberatung erhalten.“ Die Ansatzpunkte sind jedenfalls da. Denn mit Nachhaltigkeit würden die meisten Kunden immer noch hauptsächlich Themen wie Umwelt- beziehungsweise Klimaschutz verbinden.

Und gerade diese Themen seien bei der fondsgebundenen Altersvorsorge relevant, sagt Barna. Die Auswahl der Aktien in den nachhaltigen Fonds erfolgt laut Zurich in der Regel anhand eingangs erwähnter ESG-Kriterien. Dabei werden Unternehmen aufgenommen, die Umweltschutz (Environmental), soziale Aspekte (Social) und eine ethische Unternehmensführung (Governance) nachweislich in ihrem Geschäftsmodell und in der täglichen Arbeit befolgen. So werden gewisse Hersteller, die den Kriterien nicht entsprechen, aussortiert.

Keine Renditenachteile

Und auch das ist wichtig: „ESG-Investmentfonds stellen keinen Nachteil gegenüber den konventionellen Anlagemöglichkeiten dar. Im Gegenteil: Man kann nachhaltig investieren, ohne auf Performance verzichten zu müssen“, betont Barna, der damit einem häufigen Vorwurf entgegentritt. Maximilian Kleyboldt von FPSB Deutschland stimmt dem zu: Es gebe „etliche Untersuchungen, die zeigen, dass nachhaltig ausgerichtete Portfolios in den vergangenen 18 Monaten und auch zuletzt in der Corona-Krise, eine bessere Performance erzielt haben als deren klassisch aufgestellte Pendants“.

Dass dem so sei, dürfte auch daran liegen, dass Nachhaltigkeit zugleich Innovations- und Zukunftsfähigkeit bedeute. „Unternehmen, die in einem nachhaltigen Sinne vorausschauend agieren, sind auf künftige Entwicklungen besser vorbereitet“, schlussfolgert Kleyboldt. Und was ist mit dem Vorwurf, wonach es derzeit noch an der Überprüfbarkeit und Transparenz der Nachhaltigkeitskriterien mangele? Hier sehe er Fortschritte, sagt Kleyboldt. „So gibt es zahlreiche Studien, die nachweisen, dass an nachhaltigen Kriterien ausgerichtete Investments neben der klassischen Fundamentalanalyse zusätzlichen Risikoschutz bieten.“

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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