Studenten in einem Hörsaal der Universität Bremen: Die große Mehrheit der jungen Erwachsenen hierzulande spart. © picture alliance/dpa | Sina Schuldt
  • Von Juliana Demski
  • 13.10.2021 um 17:09
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Fast alle jungen Erwachsene hierzulande haben laut einer Studie erkannt, wie wichtig es ist, Geld zurückzulegen: Im bundesweiten Vergleich sparen 58 Prozent von ihnen, weitere 33 Prozent tun dies immerhin in unregelmäßigen Abständen – und das, obwohl die meisten ihr eigenes Finanzwissen als eher schwach einschätzen.

Finanzwissen fällt schwach aus

Interessant ist jedoch: Die meisten jungen Erwachsenen geben ihrem eigenen Finanzwissen nur die Schulnote 3,4. Die Berliner geben sich sogar nur eine 3,8. In der Hauptstadt glaubt nur jeder zehnte junge Erwachsene, sich beim Thema Geld und Finanzen gut beziehungsweise sehr gut auszukennen (10 Prozent). Mehr als jeder vierte Hauptstädter (26 Prozent) empfindet das eigene Finanzwissen mit ungenügend oder mangelhaft.

Am besten kennen sich die jungen Erwachsenen beim Thema Zinsen aus, allerdings geben sich auch hier junge Berliner die schlechteste Durchschnittsnote im bundesweiten Vergleich (3,3). „Klassenbeste“ sind laut Studie die Baden-Württemberger, die sich eine 2,7 geben. Mit dem Begriff Rendite können junge Menschen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern am wenigsten etwas anfangen und benoten ihr Wissen dazu mit 4,0. Am besten bewerten sich die bayerischen Befragten und schreiben sich immerhin eine 3,3 ins Zeugnis. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 3,7.

Am schlechtesten kennen sich alle jungen Befragten ausgerechnet mit dem für Berufseinsteiger wichtigen Thema Vermögenswirksame Leistungen aus. Für ihr Wissen dazu geben sich junge Menschen in Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern mit 4,0 die schlechteste Note. Die beste, allerdings auch nur eine 3,5, geben sich Bayern und Baden-Württemberger.

Schulen in der Verantwortung für schlechtes Finanzwissen?

Dass das Finanzwissen bei den jungen Erwachsenen hierzulande eher schwach ausfällt, könnte laut der Studie auch mit den Lehrplänen der Schulen zusammenhängen. Denn tatsächlich sehen die meisten jungen Erwachsenen die Schulen in der Verantwortung (85 Prozent).

Insbesondere in Sachsen-Anhalt und Thüringen (92 Prozent) und Sachsen (89 Prozent) äußern sich die 18- bis 29-Jährigen entsprechend. Allerdings bekommen die Schulen von knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) für die Vermittlung von Finanzwissen nur die Note mangelhaft bis ungenügend. Besonders ausgeprägt ist diese Meinung in Berlin, hier geben drei Viertel der jungen Befragten (75 Prozent) die Schulnote 5 oder 6. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier beurteilen 73 Prozent der jungen Erwachsenen die Leistung der Schulen mit mangelhaft bis ungenügend.

Eltern bekamen im Rahmen der Umfrage hingegen bessere Noten aufgedrückt, wenn es um die Vermittlung von Finanzwissen geht. So erhielten sie im Durchschnitt eine 2,8. Am besten schnitten sie in Hamburg und Bayern ab (Schulnote jeweils 2,6), am schlechtesten in Berlin (Schulnote 3,2) und Hessen (Schulnote 3,1).

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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