Donald Trump bei seiner Rede nach dem Wahlsieg zur US-Präsidentenwahl im Hilton-Hotel in New York City am 9. November. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 09.11.2016 um 14:14
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Nach dem – ja, wir legen uns jetzt mal fest – katastrophalen Wahlausgang in den USA und dem Sieg von Donald Trump über Hillary Clinton ist die Welt ein wenig ratlos. Was kommt jetzt auf die Welt zu? Hier kommen einige Stellungnahmen, Appelle, Anlage- und Altersvorsorge-Empfehlungen aus Berater- und Versicherungssicht.

Institut der Deutschen Wirtschaft:

„Die Folgen sind kaum einzuschätzen. Denn wenn die nächste tiefe Rezession die USA einholt, dürfte das weltweit Folgen haben. Die US-Wirtschaft könnte zwar von Trumps geplanten Steuererleichterungen profitieren – wenn sie sich finanzieren lassen. Mit einer Staatsverschuldung, die bereits jetzt bei weitem die jährliche Wirtschaftsleistung des Landes übersteigt, können es sich die USA kaum leisten, Milliarden in Steuersenkungen zu investieren. Trumps Wahlsieg ist ein Warnsignal – ein Warnsignal für einen Wandel der Werte und Ideale, ein Warnsignal für die Verbreitung von Antiglobalisierungstendenzen, ein Warnsignal dafür, dass neue unkonventionelle Ideen gesucht werden. Die Zitterpartie ist nicht zu Ende – sie fängt erst an.“

Volker Hildebrand, Vermögenswerkstatt:

„Diese Wahl erscheint mir irgendwie ein ‚Warnsignal‘ für Etablierte zu sein,! Das Ergebnis in den USA zeigt einmal mehr, dass man sich immer an den Bedürfnissen derjenigen ausrichten sollte, die man eigentlich vertritt. Das gilt in der Politik genauso wie in der Finanzberatung. Was jetzt tun? Es ist die optimale Zeit für ein Rebalancing des Vermögens und gegebenenfalls nachzukaufen, Das lohnt sich langfristig immer.“

Dominic Rossi, Globaler Investmentchef für Aktien bei Fidelity:

„Wir bewegen uns in eine Welt von beispiellosem politischen Risiko, das die Säulen der Weltordnung nach dem Zweiten Weltkrieg in Frage stellt. Da wundert es nicht, dass Investoren in Deckung gehen. Das derzeitige Gefühl der Fassungslosigkeit über die Verschiebung der amerikanischen Politik nach rechts muss später einer nüchternen Risikobewertung weichen. Die unmittelbaren Auswirkungen des Trump-Siegs wird die US-Notenbank Federal Reserve spüren. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember, gefolgt von zwei weiteren Zinssteigerungen 2017, ist nun stark gesunken. Der Dollar, der in der Erwartung einer Zinserhöhung höher stand, ist gefallen. Beide Entwicklungen waren Bedrohungen für den Bullenmarkt, und diese sind jetzt verschoben worden. Die Geldpolitik wird akkomodativ bleiben. Die republikanische Kontrolle beider Häuser bietet die Möglichkeit, die politischen Blockaden der in der amerikanischen Innenpolitik in den vergangenen Jahren zu durchbrechen. Es wird starke Bestrebungen geben, viele Initiativen Obamas zurückzufahren, vor allem Obamacare.“

Christoph Schließke, Portfoliomanager GSAM + Spee:

„Von einem Präsidenten Obama hat man ganz viel erwartet und kaum etwas bekommen, von einem Präsidenten Trump erwartet man nichts und ist geschockt, hier könnte man positiv überrascht werden. Da die Republikaner die Mehrheit in den Parlamenten behalten, dürfte die Blockadehaltung ein Ende haben und endlich wieder Entscheidungen gefällt werden. Politische Börsen haben in der Regel kurze Beine, daher raten wir unseren Kunden, investiert zu bleiben und die kurzfristigen Schwankungen zu ignorieren.“

Clyde Rossouw, Portfoliomanager des Investec GSF Quality Equity Income Fund:

„Wir nehmen das Wahlergebnis zur Kenntnis, messen ihm aber nicht allzu große Aufmerksamkeit bei. Wir investieren in Qualitätsunternehmen wie zum Beispiel Procter & Gamble und Johnson & Johnson. Procter & Gamble hat 37 US-Präsidenten seit Firmengründung erlebt, Johnson & Johnson 23.”

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