- Von Manila Klafack
- 07.02.2019 um 11:38
Aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen würden die Ablaufleistungen der Kunden in der Lebensversicherung immer weiter sinken. Inflationsbereinigt könne oft nicht mal der Erhalt der Kaufkraft garantiert werden, urteilt das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) in seiner Analyse zur Lage der Lebensversicherer. Drei Anbieter – Debeka, Karlsruher Leben und Süddeutsche Leben – weisen Rohüberschüsse von maximal 0,1 Prozent aus. „Denen steht das Wasser buchstäblich bis zum Hals“, kommentiert DFSI-Geschäftsführer Thomas Lemke die Situation. Immerhin habe sich die Ertragskraft branchenweit etwas erholt. „Auch wenn da noch viel Luft nach oben ist“, so Lemke.
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Bei der DFSI-Untersuchung ging es darum, zwei Fragen zu beantworten: Können die Lebensversicherer angesichts des fortdauernden Niedrigzinsumfeldes überhaupt überleben? Und falls ja, welche Unternehmen werden das voraussichtlich sein? Um hier die Antworten zu finden, wurden Substanzkraft, Ertragsstärke, Kundenzufriedenheit, Bestandsicherheit, sowie Kundenperformance, also die Rendite für die Versicherten, genauer angeschaut.
44 Versicherer mit der Note „befriedigend“
In der Kategorie Direkt- und Biometrieversicherer (sic!) erhielt mit der Bayerischen nur ein Anbieter ein „sehr gut“. Davor platzieren sich die Direktversicherer Europa Leben und Hannoversche Leben mit der Gesamtnote „exzellent“. Bei den Service-Versicherern schaffte das mit der WWK sogar nur ein Versicherer. Fünf weitere Service-Versicherer (Huk-Coburg, Ideal, Deutsche Ärzteversicherung, LV 1871 und Continentale) erzielten die Gesamtnote „sehr gut“.
Und wo steht der Marktführer?
Um eine Note nach unten ging es für Marktführer Allianz Leben, der anders als im Vorjahr über ein „gut“ nicht hinaus kam. Ebenfalls ein „gut“ erreichten insgesamt 44 Versicherer. Neun Versicherer boten in Sachen Zukunftssicherheit „befriedigende“ Leistungen. Mit den Service-Versicherern Süddeutsche Leben und Rheinland Leben sowie dem Run-Off Athene schafften drei Unternehmen jedoch lediglich ein „ausreichend“.
„Mit WWK, Europa und Hannoversche gibt es drei Lebensversicherer, die bestens gerüstet sind für die Herausforderungen, die vor der Branche liegen“, fasst DFSI-Senior-Analyst Sebastian Ewy die Ergebnisse zusammen. „Andererseits erscheinen uns die Geschäftsmodelle einiger Anbieter noch immer nicht als ausreichend zukunftssicher. Lebensversicherer, die lediglich mit befriedigend oder schlechter abschnitten, haben noch viel zu tun.“
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