Walter Riester © Fonds Finanz
  • Von Redaktion
  • 02.11.2016 um 15:20
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Der ehemalige Arbeitsminister Walter Riester (SPD) über Niedrigzinsen, den Sinn von Renditen und warum Altersvorsorge wichtiger ist als ein neuer Wintermantel.

Das Arbeitsministerium kündigt Vorschläge an, um die betriebliche Altersvorsorge attraktiver zu machen. Sollte es hier eine Versicherungspflicht geben?

Wir müssen uns überlegen, wie wir die Verpflichtung ausgestalten, das ginge auch betrieblich. Doch gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen wird es erhebliche Widerstände dagegen geben. Altersvorsorge ist nicht dasselbe wie ein Autokauf. Sie wird zugunsten des Konsums meist hintenangestellt. Ich wäre für verpflichtende Angebote und zwar solange, wie wir weniger Rücklagen bilden, als wir im Vergleich zum Zuwachs an Lebenserwartung bräuchten. 

In der derzeitigen Niedrigzinsphase lohnt sich Sparen in den Augen vieler Menschen nicht mehr. Wie kann man sie motivieren?

Es ist richtig, wir haben eine langanhaltende Niedrigzinsphase. Sie belastet die Sparer. Am stärksten diejenigen, die kurz- und mittelfristig sparen, um dann zu konsumieren – sich einen neuen Wintermantel oder ein neues Auto kaufen. Am wenigsten aber wird der belastet, der langfristig spart und in dieser Zeit Hoch- und Niedrigzinsphasen durchläuft. Der Altersvorsorgesparer ist am geringsten getroffen von den niedrigen Zinsen, aber hier wird das Problem am meisten diskutiert.

Sie setzen sich für die Initiative „pro Riester“ ein. Was steckt dahinter?

Die Initiative ging von der Versicherung die Bayerische aus. Ich wurde gefragt, ob ich mich für das Thema Riester-Rente engagieren möchte. Wenn ich sehe, wie viel Unsinn verbreitet wird, und wie sehr Millionen Menschen damit verunsichert werden, trifft mich das. Und ich fühle mich gefordert, meinen Sachverstand einzubringen.

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