Guido Bader von der Stuttgarter (links) und Guntram Overbeck von der Helvetia. © Stuttgarter / Ruediger Glahs
  • Von Redaktion
  • 09.10.2015 um 16:22
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Das Bundesfinanzministerium will den Garantiezins abschaffen. Der Branchenverband GDV protestiert. Was aber halten die Versicherer selbst von dem Plan? Wir haben in der Branche mal nachgefragt.

Basler

Was halten Sie von diesem Plan der Bundesregierung?
Der GDV sieht in seiner Stellungnahme die Abschaffung des Höchstrechnungszins kritisch. Das sehen wir aus den vom GDV genannten Gründen ebenso.

Ist das ein notwendiger Schritt, um die Branche im Niedrigzinsumfeld weiter zu stabilisieren?
Nein, ist es nicht. Es handelt sich um eine Anpassung der entsprechenden Verordnungen im Zuge der Solvency-II-Umsetzung. Ganz im Gegenteil: Das Aufrechterhalten der Höchstrechnungszinsverordnung wäre für eine einheitliche, vorsichtige Kalkulation in der ganze Branche förderlich.

Fällt damit nicht das Hauptargument für den Verkauf von konventionellen Lebensversicherungen weg? Ist das Produkt dann endgültig tot?
Nein, das Entfallen eines einheitlichen Höchstrechnungszinses bedeutet ja nicht automatisch, dass die Versicherer von sich aus keine Garantieverzinsung mehr anbieten. Für den Kunden unattraktiv sind konventionelle Produkte aufgrund der niedrigen Verzinsung bereits heute.

Wenn Sie künftig selbst einen Höchstrechnungszins festlegen können, wie hoch würden Sie diesen ansetzen und warum?
Diese Frage können wir heute nicht beantworten. Letztlich müsste dieser Zins unter Solvency-II-Gesichtspunkten langfristig tragbar sein.

Sehen Sie sich in ihrer Strategie nun bestätigt?
Unabhängig von der Frage des Höchstrechnungszinses sind konventionelle Produkte aufgrund der Kapitalmarktsituation sowohl für Kunden als auch für LV-Unternehmen unattraktiv. Daher haben wir den Ausstieg aus dieser Produktgattung bereits beschlossen und eingeleitet. Es gibt am Markt mittlerweile wesentlich attraktivere Produkte. Wir haben mit dem Vario-Konzept – bei dem der Kunden sehr flexibel in den Deckungsstock und Fonds investieren kann – bereits eine entsprechende Produktlinie auf den Markt gebracht.

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