Thomas Dudkiewicz (links) und Jürgen Dörendahl sind Geschäftsführende Gesellschafter bei der Personalberatung Le Groupe Bleu © Le Groupe Bleu
  • Von Redaktion
  • 16.04.2024 um 12:43
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Agil, empathisch, innovationsfreudig, kommunikativ – Führungspersönlichkeiten müssen heute andere Attribute erfüllen als noch vor wenigen Jahren. Zugleich steht die Branche vor der Frage, wie sie künftig vakante Positionen besetzten kann. Was müssen Führungskräfte mitbringen? Und wie können Versicherer sie finden – und binden? Das erklären Thomas Dudkiewicz und Jürgen Dörendahl, Geschäftsführende Gesellschafter der Personalberatung Le Groupe Bleu in ihrem Gastbeitrag.

Der Wandel der Branche ist auch ein Wandel der Führungskultur. Der Umgang mit neuen Technologien, neue Formen der Zusammenarbeit und unterschiedliche Erwartungen verschiedener Generationen erfordern gerade von Führungskräften neue, breit gefächerte Kompetenzen. Für Versicherer und Makler ist das Thema wichtiger denn je: Denn die falschen Menschen auf den wichtigen Positionen können die Unternehmen teuer zu stehen kommen.

Studien des Beratungsunternehmens Gallup zeigen regelmäßig: Mitarbeitende verlassen nicht ihren Job. Sie verlassen ihren Vorgesetzten. Schlecht ausgebildete Chefs mit mangelnder Führungskompetenz können der Grund dafür sein, dass gute Mitarbeiter kündigen – und dass bei den Arbeitskräften, die bleiben, Motivation und Produktivität leiden. Risiken, die sich in Zeiten des Fachkräftemangels gerade die Versicherungsbranche nicht leisten kann.

Was die Lage noch verschärft: Viele Führungskräfte gehören der Babyboomer-Generation an und werden in den kommenden Jahren in Rente gehen. Es gilt, zahlreiche neue Vakanzen zu besetzten. Die Messlatte ist hoch und wird künftig voraussichtlich noch höhergeschraubt. Die gute Nachricht: Wer die richtigen Köpfe findet, kann sich im Wettbewerb um Talente einen entscheidenden Vorsprung sichern. Diese Kompetenzen sind dafür entscheidend:

Mitarbeitende motivieren und binden können

In Zeiten des Wettbewerbs um Talente müssen Führungskräfte vor allem eines können: eine Arbeitsumgebung schaffen, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert sind, produktiv arbeiten und eine emotionale Bindung zum Unternehmen entwickeln. Das gelingt nur, wenn Führungskräfte sie ernst nehmen und unterstützen, Anerkennung und Feedback geben. Ebenso wichtig ist eine konstruktive Fehlerkultur, durch die Mitarbeitende immer wieder bereit sind, zu lernen und neue Herausforderungen anzunehmen.

Remote führen: Freiräume zulassen und Kontrolle abgeben

Um remote arbeitende Teams erfolgreich zu führen, sind spezielle Fähigkeiten erforderlich: Von Führungskräften wird die Fähigkeit zum Delegieren verlangt sowie eine besondere Stärke und Sicherheit in der Kommunikation. Es gilt, sich von der traditionell auf Kontrolle beruhenden Führung zu verabschieden und einen Stil zu etablieren, der auf Vertrauen und Empathie basiert.

Führende müssen es schaffen, auch Mitarbeitende an verschiedenen Standorten zu erreichen und einzubinden. Die Mühe lohnt sich: Wem es gelingt, dem Team den notwendigen Freiraum einzuräumen, kann mit erhöhter Zufriedenheit und Produktivität sowie gesteigerter Motivation und Leistungsbereitschaft rechnen.

Lebenswert bei der Arbeit ermöglichen

Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben sind Themen, die an Bedeutung gewinnen, gerade für jüngere Generationen. Führungskräfte müssen das Thema ernst nehmen, Instrumente finden und Maßnahmen ermöglichen sowie ein Gespür für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden entwickeln. Der Wohlfühlfaktor lässt sich in Zahlen messen: Eine ausgewogene Work-Life-Balance verbessert nicht nur Wohlbefinden und Gesundheit der Mitarbeitenden, sie trägt zur Bindung an das Unternehmen bei und verringert nachweislich die Fluktuation.

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