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Carsten Schildknecht seit Februar 2018 Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland. © Pressefoto
  • Von Achim Nixdorf
  • 25.03.2021 um 07:15
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Halbzeitbilanz bei der Zurich Gruppe Deutschland: Nach dem 2018 eingeleiteten Fünf-Jahres-Programm zu einem umfassenden Strategiewechsel sieht sich der Versicherer auf Erfolgskurs. Trotz der Corona-Pandemie habe man sich in Kernbereichen deutlich besser entwickelt als der Wettbewerb, sagte Konzernchef Carsten Schildknecht. Insbesondere bei der Kundenanzahl konnte Zurich deutlich zulegen.

Im Jahr 2018 startete die Zurich Gruppe Deutschland mit einem umfassenden Strategie- und Kulturwandel. Das Ziel: in den nächsten fünf Jahren schneller als der Markt wachsen und eine hohe Kunden- und Partnerzufriedenheit erreichen. Am Mittwoch präsentierte das Unternehmen seine Halbzeitbilanz im Rahmen einer virtuell durchgeführten Medienkonferenz.

Danach ist die Kundenanzahl seit 2018 kontinuierlich und deutlich gestiegen – von 3,8 Millionen im Jahr 2018 auf 7,7 Millionen im Jahr 2020. Maßgeblicher Treiber hierfür sei vor allem die 2019 gestartete Partnerschaft mit der Elektromarktkette Mediamarkt Saturn gewesen, teilte Zurich mit. Durch die vereinbarte Übernahme der Garantieverlängerung sowie ausgewählter Versicherungsprodukte hätten rund 4 Millionen Neukunden gewonnen werden können.

Auch in Sachen Kunden und Partnerzufriedenheit sieht sich der Versicherer auf einem guten Weg und verweist auf Messungen, die einen deutlichen Aufwärtstrend abbildeten. „Ohne den Kulturwandel hätten wir diese Krise nicht so gut gemeistert“, erläuterte Carsten Schildknecht, der seit Februar 2018 Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland ist. Damit verwies der Konzernchef auf frühere Probleme, die sich negativ auf Wachstum, Kostenstruktur sowie Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit ausgewirkt hätten und die nun überwunden seien. 

„Gerade in der Pandemie haben wir für unsere Kunden verschiedene Maßnahmen getroffen, um sie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Kunden, die aufgrund der Pandemie in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind, wurden beispielsweise Stundungen, die Aussetzung der Beitragszahlungen oder die Herabsetzung der Beiträge zugesagt“, so Schildknecht.

Ergebnis über den Erwartungen

Bei Beitragseinnahmen von rund 5,9 Milliarden Euro betrug das operative Betriebsergebnis des Konzerns im vergangenen Jahr 349 Millionen Euro (2019: 356 Millionen Euro). 124 Millionen Euro entfallen dabei auf das Schaden- und Unfallgeschäft und 225 Millionen Euro auf das Leben-Segment. Zahlen, die laut Finanzvorstand Torsten Utecht die eigenen Erwartungen übertroffen hätten. „In einem herausfordernden Marktumfeld haben wir in den ersten drei Jahren unseres Strategieprogrammes ein sehr gutes Betriebsergebnis und weitere wichtige Fortschritte auf der Wachstumsseite erzielt.“

Im Leben-Segment erzielte Zurich in Deutschland im vergangenen Jahr Brutto-Beitragseinnahmen in Höhe von 3,29 Milliarden Euro, 2019 waren es noch 3,65 Milliarden Euro. „Der erwartete Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf eine Reduzierung des Einmalbeitragsgeschäftes zurückzuführen, welches das Ergebnis im Vorjahr noch deutlich getrieben hatte“, erläuterte Utecht.

Die Brutto-Prämie im Schaden- und Unfallgeschäft (Property & Casualty, P&C) ist im Jahr 2020 auf 2,60 Milliarden Euro angestiegen, nach 2,42 Milliarden Euro in 2019. Dazu Utecht: „Das relative Wachstum lag mit 7,7 Prozent deutlich über dem erwarteten Marktdurchschnitt, sodass wir entsprechende Marktanteile hinzugewinnen konnten. Besonders erfreulich ist, dass sämtliche Vertriebswege, also die Exklusivpartner, Makler, der Direktkanal sowie unsere Partnerschaften, eine Beitragssteigerung erzielen konnten und zu diesem wichtigen Erfolg beigetragen haben.“

„Wir wollen eines der nachhaltigsten Unternehmen der Welt werden“

Eine wichtige Rolle bei der Neuausrichtung der Zurich Gruppe spielt auch das Thema Nachhaltigkeit. „Wir wollen hier zu einem der verantwortungsbewusstesten und wirkungsvollsten Unternehmen der Welt wird“, betonte Schildknecht. „Wir tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei, indem wir uns in unseren Rollen als Unternehmen und Arbeitgeber, Versicherer und Risikomanager, Investor und Berater und als Teil der Gesellschaft konsequent auf Klimaneutralität und CO2-Reduktion ausrichten.“ Auf betrieblicher Ebene werde man zum Beispiel die gesamte Fahrzeugflotte bis 2029 komplett auf Elektroantrieb umstellen.

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Achim

Achim Nixdorf

Achim Nixdorf war von April 2019 bis Mai 2024 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

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