Hans Steup ist Betreiber des Portals „Versicherungskarrieren“. © Hans Steup
  • Von Hans Steup
  • 01.07.2019 um 12:41
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Neue Typen braucht die Branche, findet Vertriebsexperte Hans Steup. In seinem Kommentar erklärt er, welche Denke man von Fin- und Insurtechs lernen kann, und warum die „Senioren“ in den etablierten Versicherungen trotzdem wichtig sind.

Denken wie ein Eigentümer

Die meisten Unternehmen verlassen sich bei der Anstellung von Mitarbeitern auf deren Fähigkeiten aus der Vergangenheit. Sie bestehen auf Zeugnissen und einem Lebenslauf, den sie dann mit ihrem Anforderungskatalog abgleichen. Ein Start-up versteht sich als ein Team, das ständig alles verbessert. Produkte, Dienstleistungen, Web-Seite und vieles mehr. Von einem Mitarbeiter in einem Start-up wird erwartet, dass er wie ein Eigentümer denkt. Wenn er feststellt, dass etwas nicht stimmt oder nicht funktioniert, sagt er das oder korrigiert es. Niemand sagt: „Ich bin nur ein Angestellter. Mein Job ist es, X zu machen und nicht Y oder Z.“ Mit dieser Haltung kommen Sie in einem Start-up nicht weit.

Seien Sie Ihres Glückes Schmied

Es ist wichtig, dass Sie erkennen, dass es trotz der jahrelangen Erfahrung, die Sie in das Unternehmen einbringen, noch viel zu lernen gibt. Außerdem können Sie nicht Wochen mit Einarbeitung und Training verbringen, bevor Sie loslegen. Das Team in einem Start-up besteht aus zupackenden Mitarbeitern, die die Probleme lösen wollen, die vor ihnen liegen. Bei einem Start-up wird von Ihnen erwartet, dass Sie schnell vorankommen, Dinge ausprobieren und ständig ein Stückchen verbessern.

Anpassung an den Wandel

Bei einem Start-up ändern sich Dinge oft schneller, als allen lieb ist. Es gibt keinen Fünf-Jahres-Plan, den Sie abarbeiten – und fertig. Sie müssen für neue Gelegenheiten offen sein. Wenn plötzlich ein Kunde vor der Tür steht, wenn neue Technologien kommen oder eine potenzielle Partnerschaft mit einem großen Unternehmen entsteht, müssen Sie zugreifen. Wenn Dinge sich schnell ändern oder plötzlich mehr zu tun ist, als sie bewältigen können, müssen Sie nicht alles alleine machen. Geben Sie etwas ab an Dienstleister, lassen Sie sich von anderen helfen. Wenn das Chaos nach außen tritt, leben sie mit der Häme der etablierten Unternehmen. Einige von denen machen Ihnen, wenn es später läuft, ein großzügiges Angebot.

Krawatten UND Sneakers

Wenn wir ehrlich sind, brauchen Sie in einem Start-up eine hohe Frustrationstoleranz. Die Dinge entwickeln sich nicht immer so, wie Sie sich das ausgemalt haben. Von außen kommt Kritik von Leuten, die alles besser wissen. Vor allem, dass das, was Sie tun, nicht funktionieren kann.

Was wir in den großen und etablierten Unternehmen brauchen, sind Senioren, die Bock haben auf Neues. Die wohlwollend auf die jungen Wilden zugehen und ehrlich Unterstützung anbieten. Wir brauchen Senioren, die wollen, dass die jungen Leute erfolgreich sind und bleiben. Und die keine Angst davor haben, sich selbst langsam zu verabschieden.

Wenn wir es schaffen, mehr miteinander zu arbeiten, anstatt gegeneinander, bringt uns das weiter. Fairerweise muss man sagen, dass auch der eine oder andere Jungspund in einem Start-up akzeptieren muss, dass mancher Senior nicht nur Geld, sondern auch Tonnen an Erfahrungen einbringen kann.

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Hans Steup

Hans Steup ist Versicherungskaufmann und war lange Jahre Vertriebsunterstützer bei der Allianz. Heute betreibt Steup den Spezial-Stellenmarkt Versicherungskarrieren und berät Finanzdienstleister zur Content-Marketing-Strategie und zu Social Media.

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