Hans Steup: Der Betreiber des Portals „Versicherungskarrieren“ spricht sich gegen zu viel Jugendwahn bei der Mitarbeitersuche aus. © Hans Steup
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  • 15.01.2018 um 10:28
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Viele Versicherungsvermittler haben ein Problem mit dem Begriff „Finanzberater“. Schließlich steht davon ja nichts im Paragrafen 34d der Gewerbeordnung. Warum es trotzdem Vorteile haben kann, wenn man sich Finanzberater nennt, erklärt Karrierespezialisten Hans Steup in seiner aktuellen Kolumne.

2. Berufsbild

Der Vermittler wird vergütet für die Vermittlung und nicht für die Beratung. Dumm nur, dass die Vermittlung einer Versicherung zunehmend digital und automatisch abläuft. Warum soll ich für die Vermittlung einen Menschen anrufen, wenn ich den Roboter bei Check24 als transparenter, ehrlicher, billiger und schneller wahrnehme? Und warum für Versicherungen, Geldanlagen und Finanzierungen drei Vermittler anrufen, wenn der Roboter bei Check24 mir alles aus einer Hand gibt?

Versicherungen = Teilbedarf
Finanzen = volles Programm

3. Nachwuchs

Die älteren Versicherungsvermittler, denen der Begriff Finanzberater missfällt und die in Berufsverbänden das Sagen haben, gehen bald in den Ruhestand. Und finden oft keinen Nachfolger. Dem gegenüber steht die schlechte Finanzbildung der Deutschen. Wir brauchen also kompetente Berater zu komplizierten Versicherungs- und Finanzthemen.

Christian Schwalb, Gründer der Initiative „Zukunft für Finanzberater“, nennt das einen sozialpolitischen Auftrag. Versicherungsvermittlung wird in Zukunft immer öfter mit einem Ja/Nein-Feld in einem digitalen Kaufprozess stattfinden.

Bei einer Schrottversicherung (Handy, Fahrrad, Brille) ist das schnuppe. Wenn es um Kopf und Kragen geht, suchen die Leute Beratung. Dann lasst sie uns ihnen auch geben. Und es so nennen, damit wir wieder junge Leute in die Vorstellungsgespräche bekommen.

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