bAV-Spezialistin Cordula Vis-Paulus führt in Leipzig durch die Veranstaltung „Edition F“. Im Hintergrund: Ute Thoma (links, die Bayerische) und Aktuarin Martina Pophal © Pfefferminzia
  • Von Andreas Harms
  • 18.03.2024 um 10:16
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In Leipzig treffen Frauen aus der Versicherungs- und Vorsorgeberatung zusammen. Sie wollen voneinander lernen, sich gegenseitig helfen, neue Ansätze entwickeln, sichtbarer werden. Triebfedern hinter dem Konzept „Edition F“ sind die Branchenvertreterinnen Cordula Vis-Paulus und Ute Thoma. Pfefferminzia war mit dabei und hat Mäuserich gespielt.

Somit geht es bei Edition F einerseits ums eigene Dasein als Maklerin. Was ist, wenn es mal nicht läuft? Wie erreicht man eine stabile Grundlage? Wie rückt man sich und seine Fähigkeiten ins richtige Licht? Worin unterscheiden sich Frauen und Männer in der Kundschaft? Wie bringt man die eigene Vision rüber? Dazu passend trägt ein Programmteil den schönen Namen „Speed Pitch“.

Das Tagungsprogramm hat Vis-Paulus einer speziellen Dramaturgie unterworfen:

  • Persönlichkeitsteil (konzentrieren, reflektieren, Stärken erkennen)
  • Faktencheck (optisch und gedanklich den Horizont erweitern)
  • Festgefahrene Muster durch neue Ideen und Visionen ersetzen

Natürlich geht es – wie Vis-Paulus erwähnte – auch um die Materie. Einer der am häufigsten auftauchenden Begriffe lautet „Gap“, also Lücke. Frauen nehmen lange Elternauszeiten, arbeiten anschließend kürzer und pflegen nicht selten Angehörige. Die Zahlen sind bekannt, die anderen, sich daraus ergebenden Gaps eher weniger. Schweigen im Raum, wenn Vis-Paulus sie auf den Tisch bringt.

Gesellschaftsspiel mit Rentenlücke

Denn eines muss man ihr definitiv lassen: Sie kann solche komplexen Sachverhalte herunterbrechen und damit greifbar machen. In diesem Fall mithilfe eines beliebten – aber hier nicht genannten – Gesellschaftsspiels, in dem ein Mann und eine Frau gegeneinander antreten und am Ende ein Rentenunterschied von 50 Prozent entsteht. Das ist zweifellos plakativ und stark vereinfacht. Aber es wird verstanden und darum wirkt es eben auch.

Weitere Bei- beziehungsweise Vorträge steuern die Aktuarin Martina Pophal (Unternehmertum), Hannah Glöckler von der Bayerischen (Markenbildung) und Ute Thoma (Altersvorsorge von Frauen für Frauen) bei.

Nun gibt es vor allem nach Klassentreffen jene Sätze, die mit „Man müsste mal wieder …“ beginnen – und nach denen meistens nichts weiter passiert. Ist das auch hier so? Oder kommt nach Edition F in der ersten Edition eine Fortsetzung?

„Markenauftritt kann nach außen ein Zeichen setzen“

Ute Thoma sammelt schon mal Interessentinnen für kommende Ausgaben – ein Ping auf Linkedin genügt, sagt sie. Außerdem gibt es die Idee einer Master-Präsentation zum Gender Pension Gap, in die sich die Teilnehmerinnen einbringen. Das zweite German Equal Pension Symposium ist bereits fest für den 12. September 2024 in Düsseldorf geplant.

Überhaupt scheint die Zuversicht groß, dass Edition F zur Marke wird und die Branche verändert. Janine Kreiser kann sich vorstellen: „So ein gemeinsamer Markenauftritt kann nach außen ein Zeichen setzen. Wenn Frauen sich vereinigen, können sie eine ganz andere Sichtbarkeit für dieses Thema erreichen.“

Und Cordula Vis-Paulus verpackt ihre Zuversicht in eine ihrer ganz eigenen Botschaften: „Jede Idee jeder einzelnen Teilnehmerin wird sich ganz sicher weiterentwickeln. Wie Bienchen, die hinausfliegen und immer mehr Blüten bestäuben aus denen wunderbare Früchte wachsen. Immer mehr und immer weiter.“

Besser kann man es gerade im Frühling wohl nicht ausdrücken.

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Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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