Im Einzelhandel wird gern mit Sonderangeboten geworben. BU-Anbieter sollten das nicht tun, warnt der Map-Report. © picture alliance / Zoonar | Heiko Kueverling
  • Von Achim Nixdorf
  • 18.03.2021 um 13:31
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 02:25 Min

Wie krisenfest sind die Berufsunfähigkeitsversicherer? Das neue BU-Stabilitätsrating des Map-Reports aus dem Hause Franke und Bornberg liefert hierzu neueste Erkenntnisse. Im Ergebnis erreichten 6 von 27 Gesellschaften die Bestnote für exzellente Leistungen. Bei der Untersuchung zeigten sich allerdings auch alarmierende Tendenzen – so warnt der Report etwa vor Preis-Dumping.

Experten sind sich sicher: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist für Verbraucher unbestritten eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt. Schwindet die Arbeitskraft, schützt sie vor den finanziellen Folgen. Doch der sich verschärfende Wettbewerb und der Verfall der Zinsen setzt die Versicherer unter Druck. Welche Auswirkungen das auf die Stabilität der Anbieter hat, darüber gibt der neu aufgelegte Map-Report „BU-Stabilitätsrating“ des Analysehauses Franke und Bornberg Auskunft.

27 Gesellschaften erhielten eine Gesamtbewertung. Davon erreichten sechs Anbieter mit der Höchstnote „mmm+“ einen Platz in der Spitzengruppe. Im einzelnen sind dies (siehe auch Grafik):

  • LV 1871 (Tarif Colden BU)
  • Allianz (Tarif Berufsunfähigkeitspolice Plus)
  • Swiss Life (Tarif SBU Tarif 120)
  • Hannoversche (Tarif SBU Comfort)
  • Continentale (Tarif PremiumBU)
  • Volkswohl Bund (Tarif SBU)

Im Zentrum der Untersuchung stand die Stabilität der BU-Überschüsse der Versicherer (Details zur Untersuchung siehe Grafik unten). „Senkungen der Überschussanteile sind sicherlich der stärkste Indikator dafür, dass die Kalkulation schon in der Vergangenheit nur teilweise aufgegangen ist“, sagt Map-Report-Chefredakteur Reinhard Klages. „Leidtragende sind die Kunden. Ihr Beitrag steigt bei gleichbleibenden Leistungen oder ihre Leistungen sinken – je nach vereinbartem Überschusssystem.“

Auch Kriterien wie die Finanzstärke eines Unternehmens oder dessen Beitragskalkulation flossen mit in die Bewertung ein. Alarmierend: Bei der Analyse der Beitragskalkulation der BU-Versicherer stellte sich heraus, dass die jeweilige Durchschnittsprämie des Marktes von einigen Anbietern um bis zu 30 Prozent unterschritten wurde – wenige Ausnahmewerte lagen sogar noch darunter. Laut Klages zeigen sich hier „deutliche Tendenzen einer Unterkalkulation“.

Seite 2: „Aggressive Preispolitik trägt kuriose Blüten“

autorAutor
Achim

Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort