Karsten Allesch ist Mitgründer der DEMV Deutschen Maklerverbund GmbH. © DEMV
  • Von Redaktion
  • 03.02.2020 um 12:19
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Die Geschwindigkeit, mit der sich der Maklermarkt verändert, ist atemberaubend. Steigende Kundenansprüche, regulatorische Vorgaben und überbordender Verwaltungsaufwand: Maklerhäuser müssen sich anpassen, um handlungsfähig zu bleiben.

Die Versicherungsbranche wird derzeit mit enormer Geschwindigkeit digitalisiert und neu gedacht – da ist eine aktuelle Umfrage zur Erwartungshaltung von Kunden bemerkenswert. Kunden wollen ihrem Versicherungsvermittler vor allem vertrauen. Zudem soll dieser räumlich in der Nähe sitzen und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Gleichzeitig schrumpft laut Daten des DIHK die Zahl der Vermittler deutlich. Allein in den vergangenen zehn Jahren haben rund 100.000 Vermittler den Markt verlassen. Da die Bevölkerungszahl in Deutschland in etwa konstant geblieben ist, bleibt ein großer Teil der Bevölkerung zurück, die de facto unbetreut ist.

Für Vermittler sind also alle Voraussetzungen eines Wachstumsmarkts gegeben. Doch leider werden Marktanteile in viel zu großer Zahl nicht von Maklern gewonnen, sondern von Vergleichsplattformen, App-Anbietern oder Direktversicherern. Immerhin 60 Prozent aller Neukunden finden ihren Vermittler online; nur 10 Prozent folgen einer Empfehlung.

Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig und hängen eng mit den häufig noch sehr analogen Arbeitsweisen der Maklerhäuser zusammen. Die Folgen sind ein hoher Verwaltungsaufwand, zeitintensive Beratungen, schwer umzusetzende regulatorische Vorgaben und im Ergebnis sinkende Margen.

Verwaltung

Der immense Verwaltungsaufwand in einem Maklerbüro ergibt sich aus der Vielzahl an Gesellschaften, an die Verträge vermittelt wurden beziehungsweise werden. Zudem wurden früher Anträge häufig über verschiedene Vertriebswege eingereicht. Der Bestand wird somit teilweise in den Direktvereinbarungen und teilweise bei verschiedenen Maklerpools geführt.

Einfache Kundenanfragen, wie eine Vertragsübersicht, Nachfragen zum Versicherungsschutz oder ein Adresswechsel, führen zu einem hohen Arbeitsaufwand, wenn der Gesamtbestand nicht unter einer Oberfläche verwaltet wird.

Quellen: DIHK, AfW, BVK, Canada Life, Illus: Freepik/www.flaticon.com, studiogstock/Freepik

Professioneller aufgestellte Makler leisten sich einen Innendienst, der vorwiegend mit der Datenpflege beschäftigt ist. Die manuelle Anlage oder der Import von Vertragsdaten und die händische Zuordnung von Dokumenten, wie Policen oder Beitragsrechnungen, sind nach wie vor Büroalltag.

Zudem verursachen die Produktgeber Verwaltungsaufwand. Wechselnde Ansprechpartner für bestimmte Vorgänge, Formulare, Zugangsdaten für die Maklerportale und Courtagen sollten stets aktuell hinterlegt sein, um möglichst effizient zu arbeiten.

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