Die Viridium Gruppe hatte den mehrheitlichen Erwerb der Generali Lebensversicherung zu Ende April 2019 als abgeschlossen erklärt. © Viridium Gruppe
  • Von Lorenz Klein
  • 10.01.2020 um 10:40
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Der Verkauf der Generali Leben stieß beim Bund der Versicherten (BdV) auf harsche Kritik – und dort sieht man sich nun bestätigt: Mit 1,25 Prozent erhielten die ehemaligen Generali-Leben-Kunden beim Nachfolgeunternehmen Proxalto „eine Überschussbeteiligung unterhalb der Teuerungsrate“, berichtet der BdV, der sogar einen „Kollaps“ der Verträge für möglich hält.

Nachdem bereits mehr als 60 Lebensversicherer ihre Überschussbeteiligungen für 2020 mitgeteilt haben, sticht dieser Wert besonders ins Auge: Mit 1,25 Prozent weist die Proxalto Leben aktuell die niedrigste laufende Verzinsung aller Unternehmen aus.

Aus Sicht des Bundes der Versicherten (BdV) ist das kein Zufall. So verbirgt sich hinter dem Markennamen Proxalto, der Bestand der früheren Generali Leben. Dieser wurde im April  vergangenen Jahres in den sogenannten Run-off geschickt – die Viridium Gruppe, die auf das Management von Lebensversicherungsbeständen spezialisiert ist, übernahm die Bestände der Generali Leben (wir berichteten).

Dass nun erstmals ein Lebensversicherer eine Überschussbeteiligung unterhalb der Teuerungsrate deklariere, sieht BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein als Beleg dafür an, dass die Kunden für Run-off-Plattformen nur noch eine „Ware“ seien, „die so knickrig wie gerade noch möglich behandelt werden, damit die Investoren den Reibach machen“. Laut BdV lag die Inflation gemessen am Verbraucherpreisindex im Dezember 2019 bei 1,5 Prozent und damit oberhalb der von Proxalto deklarierten Verzinsung.

„Alarmsignal für Lebensversicherte und vor allem für die Branche“

„Wenn Unternehmen nur noch derart geringe Überschüsse geben können, dann ist aus Sicht des BdV der Kollaps der Verträge zu befürchten“, so Kleinlein weiter. Dies sei „ein Alarmsignal für Lebensversicherte und vor allem für die Branche“, heißt es in der Mitteilung des BdV.

Kleinlein verweist dabei auf die im Herbst von BdV und Zielke Research vorgelegte Solvenzanalyse, wonach mittlerweile ein Viertel der Lebensversicherungsunternehmen nur durch Übergangsmaßnahmen genügend Solvenz aufweise und strukturell Verluste einfahre (wir berichteten). „Die Lebensversicherungsbranche ist angezählt“, so Kleinlein abschließend.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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