39 Prozent der Bundesbürger überprüfen ihre Verträge mindestens einmal jährlich auf einen möglichen Aktualisierungsbedarf, knapp jeder dritte tut dies „eigentlich nie“. © Helden.de
  • Von Lorenz Klein
  • 23.09.2019 um 15:07
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Nur eine knappe Mehrheit der Deutschen (56 Prozent) glaubt gegen Schäden am Haus- oder Wohnungsinventar gut versichert zu sein. Kein Wunder: Nur 39 Prozent der Bundesbürger überprüfen ihre Hausratversicherung mindestens einmal jährlich, 29 Prozent tun dies nie. Im Ernstfall drohe vielen Versicherten, auf einem massiven Schaden sitzen zu bleiben, teilt das Hamburger Insurtech Helden.de auf Basis einer repräsentativen Umfrage mit.

Der neue Smart-TV, teurer Schmuck, der Inhalt des Kleiderschranks, schicke Fahrräder oder auch die Gerätschaften im Gartenschuppen – wie viel ihr eigener Besitz eigentlich wert ist, wissen viele Deutsche nicht. 70 Prozent der Bürger können nach eigener Aussage den Neuwert ihres Hausrats nicht exakt beziffern, wie eine aktuelle Studie des Insurtechs Helden.de zeigt, in die Pfefferminzia vorab reinschauen durfte. Für die Studie „Versicherungsschutz im Alltag“ wurden mehr als 1.000 Bundesbürger online repräsentativ befragt.

44 Prozent der Befragten sind demnach entweder überhaupt nicht versichert, gefühlt unterversichert oder haben starke Zweifel, ob die Leistungen ihrer Hausratversicherung ausreichend Schutz bieten. Die Autoren warnen daher vor einer „gefährlichen Finanzierungslücke, weil beim Haus- und Wohnungsinventar schnell hohe Summen zusammenkommen“.

Dass die vereinbarte Versicherungssumme und der tatsächliche Wert des Hausrats häufig weit auseinanderliegen, sei auch auf die seltene Überprüfung der Verträge durch die Versicherungsnehmer zurückzuführen, heißt es. So prüfen laut Studie nur 39 Prozent der Bundesbürger ihre Verträge mindestens einmal jährlich auf einen möglichen Aktualisierungsbedarf, knapp jeder dritte tut dies „eigentlich nie (siehe Grafik). Viele notwendige Anpassungen der laufenden Verträge nach oben blieben somit regelmäßig aus, so die Autoren.

Bei 15 Prozent wurde bereits mindestens einmal eingebrochen

Und das, obwohl die Gefahr, beispielsweise Opfer eines Diebstahls zu werden, groß sei: Bei 15 Prozent der Befragten wurde bereits mindestens einmal eingebrochen, 17 Prozent verzeichneten einen oder mehrere Einbruchsversuche. Sehr häufig werden demnach auch Fahrradfahrer von Dieben ins Visier genommen: Jedem dritten Bundesbürger wurde schon mindestens einmal das Fahrrad gestohlen. Besonders ärgerlich sei dies im Fall der neuen E-Bikes oder Pedelecs, die meist teurer seien als herkömmliche Fahrräder, merken die Autoren an – und weisen darauf hin, dass eine gute Hausratversicherung nicht nur bei Einbruchdiebstahl leiste, sondern auch bei Schäden durch Naturgefahren einschließlich Starkregen oder Überschwemmungen.

„Auch bei grob fahrlässig verursachten Schäden leisten sehr gute Tarife ohne Abstriche“, so die Autoren, etwa im Falle einer nicht beaufsichtigten Kerze, die einen Brandschaden verursacht.

Reibungslose Abwicklung am wichtigsten

Wie die optimale Hausratversicherung für die Deutschen aussieht, wollte das Insurtech Helden.de außerdem wissen: Ganz oben steht demnach eine reibungslose Abwicklung, wenn Leistungen in Anspruch genommen werden müssen. Dabei sei es zwei von drei Versicherten wichtiger, dass große, existenzielle Schäden zügig und ohne lange Diskussionen bezahlt werden, als dass kleinere Schäden ohne Selbstbeteiligung reguliert werden. „Die Bundesbürger wissen also offenbar sehr genau, wofür eine Versicherung wirklich wichtig ist und wofür eben eigentlich nicht“, kommentieren die Autoren das Ergebnis.

Auf die Frage, was ihnen bei einem Versicherungsunternehmen am wichtigsten sei, rangieren die Einhaltung von Versprechen und die faire Abwicklung im Schadenfall auf Platz eins der meisten Befragten (61 Prozent). Gleich dahinter landet mit 58 Prozent der Punkt verständliche und leistungsstarke Produkte, gefolgt von einem vorbildlichen Kundenservice mit konkreten Ansprechpartnern (51 Prozent).

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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