Die Zurich arbeitet laut Bloomberg an einem Kaufangebot für den Londoner Sachversicherer RSA. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 11.08.2015 um 13:12
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Die Zurich Insurance Group steht kurz vor ihrer größten Übernahme seit mehr als einem Jahrzehnt. Läutet das eine Konsolidierungswelle in der Versicherungsbranche in Europa ein? Marktexperten erwarten zumindest „noch viel mehr Aktivität“.

Die Aktie des Londoner Sach- und Kfz-Versicherers RSA Insurance Group schoss am 28. Juli um fast 20 Prozent nach oben, nachdem Zurich bekanntgab, den Anbieter eventuell kaufen zu wollen. In derselben Woche erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die Schweizer in der Tat bereits an der Finanzierung eines potenziellen Gebots tüfteln.

Eine Transaktion mit RSA könne „erhebliche Vorteile mit sich bringen“, so Zurich-Chef Martin Senn. Die Geschäfte ergänzten sich strategisch ideal und auch aus finanzieller Sicht sei ein Kauf attraktiv. Senn äußerte sich nach Vorlage der Quartalszahlen von Zurich.

2015 fanden im globalen Versicherungsmarkt Übernahmen im Wert von umgerechnet rund 59 Milliarden Euro statt, berichtet die Nachrichtenagentur. Das ist mehr als doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum 2014. Hauptsächlich gingen die Transaktionen dabei in den USA und Bermuda über die Bühne. Aber auch in Europa besteht Konsolidierungsdruck. Daher könnten auch andere wie Allianz und Axa in die Fußstapfen von Zurich treten und größere Transaktionen verfolgen.

„Es gibt in Europa definitiv Spielraum für Transaktionen in einem ähnlichen Umfang oder sogar noch größere“, so Sam Evans, Leiter des Beratungsgeschäfts für Transaktionen unter Versicherern bei KPMG in London, gegenüber Bloomberg. „Allgemein wird erwartet, dass es noch viel mehr Aktivität geben wird.“

Nun haben die beiden Großen, Allianz und Axa, schon erklärt, dass sie an großen Transaktionen derzeit nicht interessiert seien. „Dass Zurich den Hut in den Ring wirft, dürfte in der Geschäftsführung der meisten großen Versicherer aber Bestürzung ausgelöst haben“, sagt Trevor Moss, Analyst bei Berenberg, im Interview mit Bloomberg. „Das sorgt dafür, dass die europäischen Versicherer zumindest darüber nachdenken.“

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