Stahlarbeiter auf einer Baustelle in New York: Das Baugewerbe ist eine wichtige Zielgruppe in der Gewerbeversicherung. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 27.02.2017 um 10:10
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Ohne Versicherungen wäre Unternehmertum nicht möglich. Doch Umfragen zeigen, dass gerade kleine und mittelständische Unternehmen unterversichert sind. Für Makler und Vermittler ist das Potenzial des Marktes daher groß.

Noch recht selten sprechen Makler dagegen das Thema Schutz vor Cyber-Kriminellen an. Erst 39,4 Prozent der Makler haben Cyber-Versicherungen in ihr Standard-Beratungsrepertoire aufgenommen. Dabei nehmen Hackerangriffe auf Unternehmen stetig zu. „Laut Datenportal Statista stieg die Zahl der polizeilich erfassten Fälle von Cyber-Kriminalität seit dem Jahr 2000 von etwa 10.000 auf fast 46.000 Fälle im Jahr 2015“, sagt Andreas Reinhold, Leiter des Firmenkunden-Produktmanagements der Axa (siehe auch Interview). Meist handele es sich bei den Attacken um Erpressungsversuche, berichtet der Experte. „Rechner und Daten werden zunächst gekapert. Der Erpresser fordert dann eine hohe Geldsumme, um diese wieder freizugeben“, erklärt Reinhold.

Das macht sich bemerkbar: Das Risikobewusstsein der Unternehmen steigt. Das zeigt sich in diesem Jahr im Risk Barometer, das die Allianz jährlich auf Basis einer Umfrage unter 1.200 Risikoexperten von Unternehmen aus 50 Ländern veröffentlicht. Für 2017 landet die Sorge vor Cyber-Attacken mit 30 Prozent erneut auf Platz 3 der größten Gefahren für Unternehmen. Im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 28 Prozent. Nur die Betriebsunterbrechung (37 Prozent) und die Marktentwicklung (31 Prozent) stufen die Risikoexperten für ihr Unternehmen als noch gefährlicher ein.

Die Axa bietet daher in ihrer Haftpflichtversicherung einen Cyber-Baustein an. Abgedeckt sind unter anderem Folgekosten eines Cyber-Angriffs oder einer Datenschutzverletzung wie Sachverständigenkosten oder Kosten für das Reputationsmanagement. Denn: „Im Gegensatz zu vielen anderen Katastrophen, denen sich ein Unternehmen stellen muss, sind bei Cyber-Attacken immer vertrauliche Informationen von Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern betroffen“, sagt Reinhold. Dem Krisenmanagement komme daher eine besonders wichtige Rolle zu, das überfordere aber oft gerade die kleinen und mittleren Unternehmen, die inzwischen immer häufiger Ziel von Cyber-Attacken werden.

Geht es um die Versicherungsgesellschaften, mit denen unsere Leser im Gewerbeversicherungsbereich am liebsten zusammenarbeiten, reiht sich die Axa übrigens mit 33 Prozent auf Rang 3 ein. Den Spitzenplatz ergattert die VHV mit 44,6 Prozent, Rang 2 erklimmt mit 38,1 Prozent die Allianz.

Weitere Merkmale, mit denen Versicherer ihre Vertriebspartner laut unserer Umfrage überzeugen können, ist die schnelle Schadenbearbeitung und Angebotserstellung. Letzterem widmet sich der Versicherer Rhion bei seinem Produkt „Gewerbe Kompakt“. Warum? „Als Risikoträger sind wir dazu aufgefordert, für die individuellen Kundenbedürfnisse flexible Lösungen zu konzeptionieren. Diese Angebote müssen zugleich prozessual einfach sein und digital bearbeitet werden können“, sagt Rhion-Gebietsdirektor Dirk Folkerts. Allerdings beschränkt sich der Wunsch nach diesen schlanken Prozessen und digitalen Bearbeitungsmöglichkeiten nicht nur auf die Kundenseite. Auch die Leser, die bei unserer Umfrage mitmachen, sehen hier noch Nachholbedarf bei den Gewerbeversicherern.

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