Ein Hacker sitzt vor seinen diversen Computern: Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der Welt eröffnet Cyberkriminellen ganz neue Ertragsquellen. © iStock Photo
  • Von Manila Klafack
  • 27.08.2018 um 11:00
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Von Cyberkriminalität sind Unternehmen ebenso betroffen wie Privatpersonen. Eine passende Cyberversicherung kann vor den finanziellen Folgen schützen und ein Bewusstsein für die Gefahren aus dem Netz schaffen. Wir haben Makler und Vermittler gefragt, was sie von den Produkten erwarten. Hier kommt das Ergebnis.

Was ist unseren befragten Maklern und Vermittlern bei einer Cyberpolice für Gewerbekunden wichtig? Die Übernahme der Wiederherstellungskosten für Daten und Programme liegt eindeutig auf Platz 1 (91,4 Prozent). Die finanziellen Folgen von Internetbetrug zum Beispiel durch Identitätsdiebstahl oder Manipulation beim Online-Banking sollten nach Meinung von 83,8 Prozent von einer Versicherung übernommen werden. Die Kostenübernahme aufgrund von Datenschutzverletzungen wünschen sich 81,9 Prozent für ihre Kunden. Außerdem genießt Prävention einen großen Stellenwert. Fast alle Befragten (96 Prozent) halten einen Service im Rahmen der Cyberversicherung für wichtig, um mit Schulungen eine nachhaltige Sensibilisierung im Unternehmen zu erreichen.

Cyberschutz im Privatkundenbereich

Im privaten Bereich ordnen 85,7 Prozent der Makler und Vermittler eine Leistung der Cyberversicherung beim Online-Banking als sehr wichtig und wichtig ein. Dahinter folgt mit 84,8 Prozent die Unterstützung des Anbieters bei Diebstahl und Missbrauch von Benutzerdaten als sehr wichtig und wichtig. Platz 3 nimmt mit 77,2 Prozent die Erstattung von Kosten beim Betrug im Online-Handel ein. Unbedingt in eine Versicherung gegen die Folgen von Cyberangriffen auf Privatpersonen gehören für die Umfrageteilnehmer die juristische und die technische Beratung. Als Schadensumme, die auf jeden Fall versichert werden soll, wird von 38 Prozent der Makler und Vermittler am häufigsten ein Wert von 5.001 Euro bis 10.000 Euro genannt.

Die Kombination von Cyberversicherung mit Antivirensoftware bei den privaten Kunden halten 23 Prozent für sehr sinnvoll und 40 Prozent für sinnvoll. Schätzungen von Norton zufolge besitzen rund 90 Prozent der Internetnutzer eine Antivirensoftware – zumindest eine kostenfreie für den heimischen PC. Wie viele Besitzer eines Smartphones sich schützen, wurde bislang nicht erfragt. Experten schätzen, dass es nicht mehr als 20 Prozent sind.

Erstaunliche Parallelen bei den weltweit Betroffenen von Cyberkriminalität stellten die Analysten von Norton übrigens in ihrem Cyber Security Insights Report fest. Demnach sind es durchschnittliche Nutzer, die versiert, aber mit einer gewissen Sorglosigkeit online unterwegs sind. Sie benutzen zu Hause und unterwegs verschiedene Geräte und sind dabei nicht leichtfertiger als Nicht-Betroffene, verwenden aber häufiger dasselbe Passwort für verschiedene Dienste.

Eine solche Passwort-Schwäche trifft übrigens auch auf Firmen zu, wie IT-Sicherheitsberater Carsten Cordes im Interview verrät. In seinem bisher leichtesten Fall hatten Kriminelle die Homepage eines Kunden gehackt. „Für ihn war das unerklärlich“, so Cordes. Bei näherer Analyse wurde aber deutlich, dass der Kunde WordPress für seine Inhalte nutzte und „Admin123“ als Passwort verwendete. Cordes: „Und das war genau das Problem. Denn das zählt zu den zehn unsichersten Passwörtern überhaupt.“

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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