Der Körper braucht ausreichend Sonnenlicht, um Vitamin D bilden zu können. © Pixabay
  • Von Joachim Haid
  • 04.10.2019 um 16:03
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In einer offenen Reihe beschäftigen wir uns mit dem Zusammenhang von Mikronährstoffen und der Versicherungsbranche. Wir erklären, welchen Zusammenhang es zwischen einer Unter- oder Überversorgung und versicherungstechnischen Risiken gibt. Und wie es gelingt, Risiken durch Prävention zu reduzieren und dem Versicherungsnehmer zu helfen, gesund zu bleiben oder es zu werden. In diesem Teil geht es um Vitamin D.

Auswirkungen auf den Versicherungsbereich

Vitamin D ist an sehr vielen Prozessen im Körper beteiligt. Fast alle Körperzellen verfügen über Rezeptoren für dieses Hormon. Es spielt in den folgenden Bereichen eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich nicht um eine abgeschlossene Aufzählung.

Vitamin D ist beteiligt

  • an der Knochen- und Muskelbildung
  • an der Funktion der Atemwege
  • am Aufbau und der Teilung von Zellen
  • an der Gesunderhaltung des Herz-Kreislauf-Systems
  • an der Beseitigung fehlerhafter Zellen
  • an der Aufnahme von Kalzium aus dem Darm und zusammen mit Vitamin K2 an dessen Einlagerung in die Knochen

Vitamin D…

  • senkt den Blutdruck
  • verbessert die Funktion der Skelettmuskulatur und der Muskelkraft
  • verringert das Risiko für Herzinfarkt und die Sterblichkeit nach einem Infarkt
  • reduziert das Risiko für Diabetes Typ I und Typ II
  • bietet eine Schutzfunktion für die Nervenzellen des Gehirns
  • kann die Stimmung heben und Depressionen lindern
  • soll positiven Einfluss auf Multiple Sklerose und Schizophrenie haben
  • hemmt überschießende Immunreaktionen und kann damit auch zur Reduktion des Risikos von Allergien und Autoimmunkrankheiten wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn beitragen
  • regt die Produktion körpereigener Antibiotika, den Defensinen, an
  • reduziert das Risiko bestimmter Krebsarten wie Darmkrebs, Brustkrebs oder Tumore der Eierstöcke und der Prostata
  • reduziert den Entzündungsparameter CRP und weiterhin Interleukin 6
  • verbessert Neurodermitis
  • reduziert die Infektanfälligkeit
  • senkt Asthma-Attacken mit Cortisonbedarf
  • verbessert autistische Symptome
  • hat vermutlich positive Effekte bei Alzheimer und Parkinson

Berücksichtigen wir, dass zu den Auslösern von Leistungsfällen im Bereich der Absicherung der Arbeitskraft besonders psychische Gründe zählen, dazu Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, ist allein bei der Lebensversicherung die Bedeutung einer guten Vitamin-D-Versorgung leicht zu erkennen.

Im Bereich der Krankenversicherung kommen zusätzlich Zivilisationskrankheiten, Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ I, C. Ulcerosa und Morbus Crohn hinzu. Weiterhin der verbesserte Schutz der Zähne vor Karies und eine reduzierte Infektanfälligkeit. Die Sparten der Unfall- und Pflegeversicherung sind beispielsweise durch die reduzierte Sturzgefahr und die stabileren Knochen betroffen.

Eine Untersuchung von William B. Grant, der weltweit als der führende Vitamin-D-Experte gilt, hat ergeben, dass eine Steigerung des Vitamin-D-Spiegels der US-Bevölkerung um 25 bis 50 nmol/l Kosten für die Ergänzung in Höhe von 10 Milliarden Dollar verursachen würde. Dem gegenüber stünden jedoch Einsparungen in Höhe von 181 Milliarden Dollar und eine Reduktion der Todesfälle um 358.000 Personen. Eine vergleichbare Untersuchung für Deutschland wäre sehr interessant. Berücksichtigen wir jedoch die oben genannte Auflistung, dürfte das Ergebnis im Verhältnis vergleichbar ausfallen.

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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