Der Körper braucht ausreichend Sonnenlicht, um Vitamin D bilden zu können. © Pixabay
  • Von Joachim Haid
  • 04.10.2019 um 16:03
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In einer offenen Reihe beschäftigen wir uns mit dem Zusammenhang von Mikronährstoffen und der Versicherungsbranche. Wir erklären, welchen Zusammenhang es zwischen einer Unter- oder Überversorgung und versicherungstechnischen Risiken gibt. Und wie es gelingt, Risiken durch Prävention zu reduzieren und dem Versicherungsnehmer zu helfen, gesund zu bleiben oder es zu werden. In diesem Teil geht es um Vitamin D.

Was ist der optimale Vitamin-D-Wert?

Vitamin D wird im Blut gemessen. Hierfür kommen zwei unterschiedliche Einheiten zur Anwendung. Zum einen ng/ml, zum anderen nmol/l. Mit Hilfe des Umrechnungsfaktors von 2,5 lassen sich die Werte von ng/ml in nmol/l umrechnen. Gemessen wird dabei in der Regel die inaktive Vorstufe 25-(OH)-Vitamin D (Calcidiol). Der „Vitamin-D-Papst“ Professor Jörg Spitz führt in seinem Buch „Vitamin D – Das Sonnenhormon“ aus, dass die Bestimmung der aktiven Form (1,25-OH-Vitamin D) nicht sinnvoll sei, da dies doppelt so hohe Laborkosten verursache und eher zu Verwirrungen bei der Interpretation der Werte führe.

Als gewünschten Wert für 25-(OH)-Vitamin D nennt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) 50 nmol/l. Für Experten wie Jörg Spitz ist dieser Wert jedoch viel zu niedrig und bedeutet bereits, dass Mängel vorliegen. Orthomolekularmediziner empfehlen Werte mindestens zwischen 75 und 100 nmol/l. Ab 100 bis 150 nmol/l befindet man sich im optimalen Bereich.

Der Wert des Autors bei der letzten Blutuntersuchung im Juni 2019 lag mit 141 nmol/l in diesem optimalen Bereich. Auch im Winter 2018/2019 konnte dieser Wert gehalten werden. Dafür musste er jedoch, wie eingangs erwähnt, 4.000 IE Vitamin D am Tag in Form von Kapseln zuführen.

Zu niedrige Vitamin-D-Werte in Deutschland

Die DGE erwähnt auf ihren Seiten, dass in Deutschland 60 Prozent der Bevölkerung eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung aufweisen. Berücksichtigt man die oben genannten Werte der Experten, dürfte der Anteil noch deutlich größer sein. Selbst wer im Sommer regelmäßig in der Sonne ist und seine Vitamin-D-Speicher auffüllt, wird es in der Regel in unseren Breiten nicht schaffen, damit über die Wintermonate hinweg die Mindestwerte zu halten. Von den Optimalwerten noch gar nicht gesprochen.

Die Größe der Körperspeicher ist individuell unterschiedlich und hängt unter anderem von der Körpergröße, dem Gewicht und Körperfettanteil ab. Studien haben gezeigt, dass ein Kilogramm Fettgewebe durchschnittlich rund 4.000 IE Vitamin D speichern kann. Selbst wenn man von einem Körperspeicher von 100.000 IE ausginge, wäre dieser bei einem Bedarf zwischen 2.000 und 5.000 IE pro Tag nach maximal 50 Tagen aufgezehrt.

Da Vitamin D im Fettgewebe gespeichert wird, sollte man es zur Vermeidung einer Überdosierung nicht einfach pauschal durch Nahrungsergänzungsmittel auffüllen. Auch hier lautet die Devise: erst messen, dann individuell auffüllen. Eine Messung kostet in der Regel maximal 30 Euro. Am besten macht man das Ende März/Anfang April, um zu sehen, wie man durch den Winter gekommen ist. Und ein zweites Mal zum Ende des Sommers, um zu erkennen, ob man ausreichender UV-B-Strahlung ausgesetzt war. Die individuelle Dosis, die zugeführt werden sollte, kann nach einer Messung berechnet werden.

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Joachim Haid

Joachim Haid ist Gründer des Gesundheitsprogramms PaleoMental®, zudem Gesundheitscoach und Heilpraktiker in Ausbildung.

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