André Empen ist Geschäftsführer und Finanzierungsmakler des Gecko Maklerverbunds in Husum © Gecko Maklerverbund
  • Von Redaktion
  • 22.03.2022 um 11:15
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Aktuell steigen die Bauzinsen wie seit langem nicht mehr. Sichere Prognosen sind unter anderem wegen des Krieges in der Ukraine kaum möglich. Wie man als Makler zurzeit dennoch eine gute Beratung anbieten kann, erklärt André Empen, Geschäftsführer und Finanzierungsmakler des Gecko Maklerverbunds in Husum, in seinem Gastbeitrag.

Wie entwickeln sich die Zinsen für Baufinanzierung 2022?

Bereits im Januar dieses Jahres hat die US-Notenbank Fed angekündigt, zum ersten Mal seit 2018 die Leitzinsen zu erhöhen – mit weltweiten Auswirkungen. Am 16. März reagierte sie nun auf die hohe Inflation und erhöhte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte. Geplant sind insgesamt vier Erhöhungen im Jahr 2022 um je einen viertel Prozentpunkt. Aktuell wird vermutet, dass sogar eine Erhöhung um einem halben Punkt nach dem Ende des Ukraine-Krieges möglich wäre. Eine solche katapultartige Erhöhung hat es seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gegeben.

Noch liegt der Leitzins der Europäische Zentralbank (EZB) im Euroraum bei 0 Prozent. Doch auch die EZB befürchtet eine deutlich höhere Inflation als bisher angenommen und behält sich eine Zinserhöhung vor. Aktuell werden bereits die Anleihekäufe schneller zurückgefahren als geplant, eine Zinserhöhung könnte dann im dritten Quartal 2022 erfolgen.

Insgesamt ist also damit zu rechnen, dass auch die Bauzinsen weiter steigen werden – in den vergangenen vier Monaten gab es bereits eine Steigerung um fast die Hälfte. Sichere Prognosen sind dabei nicht oder nur für verhältnismäßig kurze Zeiträume möglich. Bei der Beratung von Immobilienkunden sollten Sie daher die folgenden Punkte beachten.

Erstens: Selbst immer auf dem Laufenden sein

Sich selbst jederzeit gut zu informieren und up to date zu sein ist der Schlüssel für ein gutes Beratungsgespräch, in der jetzigen Situation mehr denn je. Dabei sollte man sich nicht nur über die tagesaktuellen politischen und weltwirtschaftlichen Ereignisse, sondern auch über mittel- und langfristige Entwicklungen wie die jeweils geplanten Leitzinserhöhungen der Fed und gegebenenfalls auch der EZB auf dem Laufenden halten. Auch die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe ist ein guter Marker für mögliche Zinserhöhungen.

Zweitens: Flexible Faktoren stärker in die Planung mit einbeziehen

Je nach Entwicklung der Lage ist es sinnvoll, auf Faktoren wie ein hohes Eigenkapital, kürzere bereitstellungszinsfreie Zeit oder den Verzicht auf Sondertilgungsoptionen hinzuweisen. Bei höheren Baufinanzierungszinsen ist eventuell auch eine kürzere Sollzinsbindung ratsam. Informieren Sie sich über die aktuellen Entwicklungen und passen Sie Ihre Beratung den jeweiligen Voraussetzungen nach an.

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